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In der Nacht zum Montag kommt es zu den Kickoff für den 54. Super Bowl. Das Finale der besten American-Football-Teams ist nicht nur ein sportliches Ereignis: Fastfood, Show und vor allem Fernsehen erleben eine der wichtigsten Nächte des Jahres. Zunehmend auch in Deutschland.


 

Pro7 kann Erfolgserlebnisse wahrlich gebrauchen: Stefan Raab ist schon länger nicht mehr auf dem Bildschirm und zu den gefühlten acht Wiederholungen pro Woche von „The Big Bang Theory“ kommen auch keine neuen Folgen hinzu. Entsprechend schlecht sind die Quoten. Mittlerweile gibt es Tage, an denen der Sender keine Sendung mehr mit einer Million Zuschauer im Schnitt melden kann.

Doch eine Erfolgsgeschichte gibt es: Sie startete im Spätsommer 2015. Auf dem Spartensender Pro7Maxx: American Football. Die Übertragungen der NFL laufen mittlerweile auch im Hauptprogramm. Die Playoffs erreichten an späten Sonntagabenden Quoten von über einer Million Zuschauern.

Die Fan-Gemeinde in Deutschland wächst. Gut. Mit dem Hype, der in den USA um das Spiel der Spiele gemacht wird, kann sich das hiesige Treiben noch nicht messen: Unvorstellbare Mengen an Chips, Hühnerschenkeln und Bier wandern während des Spiels durch die Kehlen. Der Wasserverbrauch in den Pausen bringt das System an seine Grenzen. Und die Aufregung im Vorfeld ist enorm.

Die Werbepausen im Super Bowl sind die teuersten und wichtigsten des Jahres. Die meisten Firmen drehen eigene Spots für diese Gelegenheit. Einige davon schrieben Geschichte. So warb Apple 1984 in der Pause für den Macintosh. Zu sehen war eine düstere Version des Jahres, die Bezug auf die berühmte Dystopie von George Orwell nahm. 1984 werde nicht wie „1984“ versprach Apple und setzte auf Optimismus statt Zukunftsangst.

Erste Übertragung war ein Flop

Legendär wurde die erste Übertragung auf SAT1. Statt die Vielfalt amerikanischer Spots erlebten die deutschen Zuschauer im wesentlichen nur drei unterschiedliche Spots. Die liefen dafür in jeder Unterbrechung des Spiels. Und weil gefühlte 100 Wiederholungen eines Spots in einer Nacht noch keine Wirkung auf den Werbekunden zeigen, unterbrach SAT1 zusätzlich noch das Spiel für weitere Wiederholungen eben jener Spots.

Gut. Viel verpasst haben die Zuschauer nicht. Nur einen Touchdown kurz vor der Pause und somit die entscheidende Wende im Spiel. Aber hey. Wer sich die Nacht um die Ohren schlägt, weil er live dabei sein will, dem genügt auch eine Wiederholung der Szene. Ein Spaß: Die Einschaltquote ist nicht überliefert, aber der Shitstorm am folgenden Montag auf den Social-Media-Seiten des Senders war epochal.

Die Pro7-Gruppe hat aus dem Fehler gelernt. Mit „Ran NFL“ bieten sie Football nicht nur in der Breite an. Die Übertragungen erreichen eine eigene Qualität. Das Team aus Moderator, Experte und Netman „Icke“ Dommisch unterhält durch gut gelaunte Moderationen, Interaktion und obendrein erfahren auch viele noch uninformierte Zuschauer alles Wesentliche über den Sport.



Werbewirtschaft erkennt Potential

Allmählich erkennt die deutsche Werbewirtschaft das Potential, das in dem Sport steckt. Parship hat schon im vergangenen Jahr eigene Spots für den Bowl gedreht. Nun zieht Chios mit seinen Tortillas nach. Für die werben ohnehin Dommisch und der vermutlich populärste Kommentator des Senders, Patrick Esume.

Tortillas gehören sowohl in den USA als auch in Deutschland zum wichtigsten Football-Spiel des Jahres einfach dazu„, erklärt der Sender. Die deutsche Fanszene wachse kontinuierlich. Entsprechend bringe das Engagement spürbare Umsatzsteigerungen mit sich.

Der Kickoff für den Super Bowl ist für die Nacht zum Montag, 0.30 Uhr nach deutscher Uhrzeit angesetzt. Übertragen wird das Spiel von Pro7. Im Vorfeld zeigen Pro7 und Pro7Maxx eine umfangreiche Vorberichterstattung.