Schätzungen gehen davon aus, dass rund fünfzehn Prozent aller Erwachsenen an Heuschnupfen leiden. Frauen sind in der Regel etwas stärker anfällig dafür als Männer. Als Frühblüher sind Birken-, Hasel oder Erlen-Pollen bereits unterwegs. Wer auf die Pollen allergisch reagiert, merkt das an den typischen Symptomen: Laufende oder verstopfte Nase meistens in Kombination mit tränenden Augen, die auch jucken oder brennen können. Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz – LAV erklärt, dass bei allergischen Reaktionen auf Pollen verschiedene rezeptfreie Arzneimittel helfen können. Außerdem gibt es Tipps, mit denen Allergiker:innen besser durchs Frühjahr kommen.


Entzündung der Nasenschleimhaut durch die Pollen

„Bei Allergien ist es so, dass das Immunsystem gegenüber bestimmten Stoffen stark überreagiert. Das können Tierhaare, Lebensmittel oder eben auch Pollen sein, die normalerweise ganz harmlos sind“, erklärt Petra Engel-Djabarian, Mitglied im Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz – LAV. „Beim Heuschnupfen führt diese Überreaktion zu einer Entzündung der Nasenschleimhaut durch die Pollen. Auch die Augen sind mit betroffen und oft kommt noch eine Reizung der Atemwege bis hin zum allergischen Asthma dazu.“

Bei Heuschnupfen können Betroffene auf verschiedene Arzneimittel zurückgreifen. „Es gibt Augentropfen, Nasen- und Asthmasprays, die gezielt dort wirken, wo die Allergie Reaktionen auslöst. Weiter gibt es noch sogenannte systemische Medikamente wie Tabletten. Sie wirken im gesamten Organismus. Am häufigsten eingesetzt werden Antihistaminika. Die bekanntesten Wirkstoffe sind Cetirizin und Loratadin.“

Um einer Allergie vorzubeugen, sollte man den Auslöser der Allergie möglichst meiden. Man spricht dann von einer Allergenkarenz. Apothekerin Petra Engel-Djabarian schränkt aber ein: „Dies ist möglich bei Allergenen wie Zusatzstoffen in Kosmetika oder bei bestimmten Lebensmitteln. Für Pollenallergiker ist das schwierig, denn man kann ihnen nicht komplett aus dem Weg gehen.“

Dennoch hat die Apothekerin einige Tipps, wie Betroffene die Pollenbelastung deutlich nach unten fahren können:

  • Vor allem das Schlafzimmer pollenfrei halten. Deswegen in der Stadt nur morgens kurz lüften, auf dem Land abends kurz Fenster öffnen. Am besten Pollenschutzgitter am Fenster anbringen.
  • Böden und glatte Oberflächen regelmäßig nass reinigen.
  • Betroffene sollten abends vor dem Schlafengehen duschen und Haare waschen, um keine Pollen ins Bett zu tragen. Alltagskleidung auch außerhalb des Schlafzimmers ausziehen.
  • Bei Aufenthalten im Freien, kann das Tragen einer Mund-Nase-Maske helfen, weniger Pollen einzuatmen.
  • Beim Autofahren die Fenster zu lassen.