Wenn Sie die Kryptowährungsmärkte verfolgen, sehen Sie wahrscheinlich mindestens einmal pro Woche eine weitere Vorhersage von einem prominenten Experten wie Bitcoin in einem Jahr 500.000 Dollar wert sein wird oder Bitcoin zusammenbrechen wird. Und während diese Vorhersagen manchmal ins Schwarze treffen, wie es auf den Finanzmärkten oft der Fall ist, werden die meisten von ihnen nie wahr und führen die Anleger einfach in die Irre. Im Folgenden erklären wir, warum Kryptowährungsexperten gerne solch dramatische Vorhersagen machen und warum man ihnen nicht trauen sollte.
Einer der Hauptgründe, warum die meisten Bitcoin-Kursvorhersagen nicht eintreffen, ist der Confirmation Bias. Es handelt sich um ein psychologisches Phänomen, das sich in der Tendenz der Menschen äußert, ihre Ansichten, Überzeugungen oder Vorhersagen bestätigt zu finden. Dabei bevorzugt man Informationen oder Interpretationen, die mit dem eigenen Standpunkt übereinstimmen, und ignoriert Informationen, die eine andere Sichtweise unterstützen. Der Bitcoinkurs schwankt immer und davon kann man auch mit der Immediate Edge App profitieren, statt auf die Erfüllung der Vorhersagen zu warten.
Kryptowährungsexperten, die Bitcoin-Kursvorhersagen machen, besitzen oft selbst eine Menge BTC-Münzen. Daher genießen sie den Gedanken, dass der Preis ihrer BTC-Token von derzeit 50.000 USD auf 500.000 USD oder sogar 1 Million USD (was noch schöner ist) steigen könnte. Aus diesem Grund neigen Bitcoin-Besitzer dazu, Nachrichten und Daten so zu interpretieren, dass sie die Vorhersage eines steigenden Kurses begünstigen. Und je höher der Anstieg, desto besser ist die Vorhersage für ihr Gehirn.
Wenn der CEO einer beliebten Börse einen sehr starken Anstieg der Bitcoin-Preise vorhersagt, ist es wahrscheinlich, dass der CEO einfach nur Wunschdenken (wie er es gerne hätte) als das wahrscheinlichste Szenario weitergibt. Der CEO ist sich der Umstellung jedoch möglicherweise nicht bewusst, da er intern starke Anreize für das Gedeihen der Kryptowährung hat. Solche Anreize verhindern, dass er Daten sieht, die darauf hindeuten, dass die Bitcoin-Preise fallen könnten, oder er sieht diese Daten, hält sie aber für weniger aussagekräftig als Daten, die auf einen steigenden Kurs hindeuten. Infolgedessen macht der CEO die Vorhersage: „Bitcoin könnte bis Dezember 2021 die 300.000-Dollar-Marke überschreiten.“
Und fast alle Prominenten auf dem Kryptowährungsmarkt sind anfällig für eine ähnliche Verzerrung. Auch ein Experte, der keine BTC besitzt, profitiert von einem steigenden Wechselkurs, da Marktwachstum erhöhtes Interesse am Markt und erhöhte Aufmerksamkeit für den Experten bedeutet.
Ein weiterer Grund, BTC-Preisprognosen nicht zu glauben, ist der Schmetterlingseffekt. Die Quintessenz ist, dass der Kryptowährungsmarkt, wie andere Finanzmärkte auch, ein chaotisches System zweiter Ordnung ist. Als chaotisch bezeichnet man ein System mit starker Abhängigkeit von den Anfangsbedingungen. So kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Japan einen Wirbelsturm in Mexiko auslösen. Chaotische Systeme zweiter Ordnung sind Systeme, die auf eine Vorhersage über sich selbst reagieren. So sind beispielsweise das Wetter auf dem Mars, die Bewegung der Lithosphärenplatten der Erde oder der Betrieb Ihres Computers chaotische Systeme erster Ordnung, während der Markt für Kryptowährungen, das soziale Leben einer Stadt oder ein einfaches Fußballspiel chaotische Systeme zweiter Ordnung sind.
Chaotische Systeme erster Ordnung wie das Wetter werden von Supercomputern vorhergesagt, die Zugang zu riesigen Datenmengen haben und Zehntausende von Formeln verwenden. Ihre Vorhersage für 3 Tage ist zu 80 % genau, für eine Woche – 60 %, für einen Monat – keine Vorhersage (sie nehmen einen Durchschnitt für die letzten Jahre). Bei einem System zweiter Ordnung können diese Zahlen leicht durch 10 oder sogar 1000 geteilt werden, da es sehr viel schwieriger ist, menschliches Verhalten vorherzusagen als Veränderungen des Wetters.
Stellen Sie sich nun vor, wie viele Daten ein Kryptowährungsexperte berücksichtigen muss, um eine Vorhersage mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 80 % treffen zu können. Und selbst wenn wir davon ausgehen, dass jemand nützliche Informationen herausfiltern kann, sollten wir immer daran denken, dass Kryptowährungen ein neuer Markt sind und es daher keine bewährten Strategien gibt. Folglich weiß niemand, wie die Daten richtig zu interpretieren sind: welche Faktoren, Nachrichten, Gesetze, Aktionen werden zu einem BTC-Wachstum und welche zu einem Rückgang führen.