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Die Sterne stehen schlecht für die Weihnachtsmärkte im ganzen Bundesgebiet. Immer mehr Politiker sprechen von der Absage der Märkte. BYC-News sprach mit Daniel Martin, dem 1. Vorsitzenden des Sport- und Kulturbund Gustavsburg darüber.


„Der Point of Return ist vorbei“

„Wir haben uns vor acht oder neun Wochen überlegt, wie wir den Weihnachtsmarkt für alle so sicher wie möglich gestalten können und haben uns für die Umsetzung der 3G-Regelung entschieden. Damit haben wir strengere Regeln als eigentlich notwendig umgesetzt, denn auch für uns steht die Sicherheit an oberster Stelle“, erklärt Daniel Martin. Man habe sich aber auch darauf vorbereitet, die Regelungen kurzfristig ändern zu können und beispielsweise auf 2G umzustellen, solle das notwendig werden.

„Wir haben aktuell die Hoffnung, dass die Weihnachtsmärkte doch noch stattfinden können, wenn die Regelungen verschärft werden. Die Vereine brauchen die Weihnachtsmärkte ganz dringend, denn zwei Jahre lang keine Einnahmen sondern nur Kosten zu haben, ist für die Vereine eine schlimme Situation“, so Martin. Zudem sei der „Point of Return“ schon zwei Wochen überschritten. Die Vereine hätten schon viel Geld investiert, Materialien und Vorräte beschafft. Eine komplette Absage des Weihnachtsmarktes sei daher zum jetzigen Zeitpunkt für jeden Weihnachtsmarkt in ganz Deutschland eine absolute Katastrophe. Denn der Punkt, an dem man die Organisation noch ohne große Verluste abbrechen könne sei längst vorbei. „Trotzdem verstehen wir natürlich, dass die Gesundheit und das Leben der Menschen wichtiger ist als jedes Geld“, erklärt der Vereinsvorsitzende.

 

Narren feiern – Weihnachtsmärkte stehen vor dem Aus

Erst drei Tage ist es her, dass am Schillerplatz rund 7.500 Menschen den Start in die fünfte Jahreszeit gefeiert haben. Zeitgleich wurde bereits über die Absage der Weihnachtsmärkte gesprochen. „Für mich passt das halt wirklich überhaupt nicht zusammen. Auf der einen Seite feiern irgendwo 10.000 Menschen gemeinsam Fastnacht und auf der anderen Seite überlegt man, die Weihnachtsmärkte abzusagen. Dabei ist ein Weihnachtsmarkt ein ganz anderes Event. Bei der Fastnacht wird eng zusammen gestanden, gesungen und geschunkelt. Das halte ich für wesentlich gefährlicher“, kritisiert er. Der Vorsitzende könne es noch verstehen, wenn man beides mit klaren Regeln stattfinden lasse. Das eine erlauben und das andere absagen zu wollen, dafür habe er keinerlei Verständnis.

„Man sollte einen guten Mittelweg finden“

„Ich selbst kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das Corona-Virus alles andere als harmlos ist. Weihnachtsmärkte ohne jegliche Regelung und Kontrolle halte ich deshalb für kritisch. Aber ich glaube auch, dass es Konzepte gibt, um Veranstaltungen sicher durchführen zu können. Ich persönlich kann mir vorstellen, dass man mit entsprechenden Maßnahmen eine Veranstaltung wie einen Weihnachtsmarkt durchaus stattfinden lassen kann. Auch in Anbetracht dessen, dass die Menschen sich sehr auf die Weihnachtsmärkte freuen und die Vereine dringend die Einnahmen brauchen, denke ich, man muss da einen guten Mittelweg finden. Letzt endlich können wir aber auch nur abwarten, was die Regierung in der kommenden Woche entscheidet“, erklärt Daniel Martin abschließend.

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