Saarbrücken. Die deutschen Gemeinden haben weniger Schulden an Kassenkrediten. Sie sind 2018 im Vergleich zum Jahr davor um 16,7 Prozent zurückgegangen. Das hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt. Die schlechtesten Plätze im Bundesvergleich legen die Länder aus dem Südwesten ein – und Nordrhein-Westfalen.

Kassenkredite sind für Kommunen das, was der überzogene Dispo für Private ist: Vergleichsweise teuer geliehenes Geld, um Engpässe zu finanzieren – und nicht etwa eine langfristige und nachhaltige Investition wie eine Straße oder eine Halle. Mit 35,2 Milliarden Euro solcher Schulden waren die deutschen Kommunen laut Statistischem Bundesamt belastet.

Das ist ein Rückgang von 16,7 Prozent. Rechnet man einen Sondereffekt heraus, der dadurch entstanden ist, dass Hessen Schulden seiner Kommunen übernommen hat, dann sind die Schulden immer noch um 5,5 Prozent zurückgegangen. Pro Kopf waren die Kommunen mit 458 Euro an Kassenkrediten verschuldet.

85 Prozent aller Schulden verteilen sich laut Statistischem Bundesamt auf drei Bundesländer: Nordrhein-Westfalen mit 22,6 Milliarden Euro, Rheinland-Pfalz mit 5,3 Milliarden Euro und das Saarland mit 1,9 Milliarden Euro. Pro Kopf haben demnach die saarländischen Gemeinden die höchsten Schulden mit 1950 Euro pro Einwohner, dann folgen die rheinland-pfälzischen mit 1302 Euro und die nordrhein-westfälischen mit 1261 Euro.