Die Lage in Italien ist dramatisch. Italien hatte zuletzt an nur einem Tag fast 1.000 Tote im Zuge der Corona-Pandemie gemeldet. Wegen der Notlage der Krankenhäuser in Norditalien bringt die Luftwaffe schwerstkranke Corona-Patienten zur Behandlung nach Deutschland. Bereits letzte Woche hatten italienische Militärjets Patienten nach Deutschland geflogen.


Sechs schwerkranke Patienten werden nach Deutschland geflogen

Der Airbus A310 MedEvac ist die fliegende Intensivstation der Bundeswehr. Mit diesem Airbus flog die Luftwaffe an diesem Samstagmorgen von Köln nach Bergamo. Von dort holten sie sechs schwer erkrankte Patienten ab und flogen sie zur Intensivbehandlung nach Nordrhein-Westfalen. Die Patienten, die an diesem Samstagnachmittag in Köln landeten, sollen in zivile Krankenhäuser gebracht werden.

Die Bundeswehr war vom italienischen Zivilschutz um Amtshilfe gebeten worden, da ihre eigenen Beatmungskapazitäten in der italienische MedEvac-Maschine nicht ausreichen, um die Patienten ins Ausland zu verlegen.

An Bord des Airbus stehen bis zu sechs Plätze für eine intensivmedizinische Behandlung zur Verfügung. Zudem gibt es 38 weitere Liegeplätze. Bei 16 der 38 Plätze ist zudem eine verstärkte medizinische Überwachung mit Monitoren möglich. Insgesamt können mit dem Airbus also 44 Patienten liegend transportiert werden. Zur Zeit hält die Luftwaffe auf dem Flughafen Köln-Wahn rund um die Uhr einen MedEvac-Airbus in Bereitschaft.

Annegret Kramp-Karrenbauer zum Einsatz

„In Zeiten größter Not ist es selbstverständlich, dass wir unseren Freunden zur Seite stehen“, sagte die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zum Einsatz. „Deshalb holen wir mit unserer fliegenden Intensivstation der Luftwaffe jetzt Schwerstkranke aus Italien zur Behandlung nach Deutschland. Das ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität. Europa muss zusammenhalten.“

Insgesamt 73 Krankenhausplätze für italienische Patienten

Wie das Auswärtige Amt berichtet, seien bisher insgesamt 73 Krankenhausplätze für italienische Patienten in acht Bundesländern vermittelt worden. Zusätzlich werden 30 Patienten aus Frankreich in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen behandelt. Mindestens 50 Behandlungsplätze habe man Frankreich angeboten.