Raser Poser Kontrolle Mainz
Raser Poser Kontrolle Mainz

Am vergangenen Freitag (09. Juli 2021) kontrollierte die Polizei Mainz in den Abendstunden mit 16 Einsatzkräften das aktuell stark auftretende Klientel der Raser und Poser auf der Rheinallee in Höhe des kurfürstlichen Schlosses der Landeshauptstadt Mainz.

Immer mehr PKW und Zweiradfahrer mit auffälligen Verhalten

In den Sommermonaten kommt es immer öfter zu auffälligen Verhalten von oftmals jüngeren Pkw und Motorradfahrern, die mit ungewöhnlich PS-starken Fahrzeugen auf den Mainzer Straßen unterwegs sind. Starkes, hörbares Beschleunigen, ständiges Hin- und Herfahren, durchdrehende Reifen, laute Musik und ständiges Aufheulen des Motors führen dabei regelmäßig zu Beeinträchtigungen anderer Verkehrsteilnehmer und Anwohner in der Innenstadt. Zudem sind die Fahrzeuge oftmals technisch verändert.

Illegale technische Veränderungen in 25 Fällen festgestellt

Bei den Kontrollen wurden laut Polizei 32 Fahrzeuge kontrolliert. Bei 25 Fahrzeugen war die Betriebserlaubnis aufgrund Veränderungen an Abgasanlage, Fahrwerk oder Felgen erloschen. Zudem wurden auch Manipulationen an der Lichtanlage der Fahrzeuge festgestellt. Hier wurden die Scheinwerfer und/oder Rückleuchten der Kraftfahrzeuge so foliert oder lackiert, dass sie dunkler erscheinen und besser zum restlichen Fahrzeug passen. In diesen Fällen ist die Polizei gnädig und lässt die Fahrzeugführer mit ihren Kraftfahrzeugen weiterfahren. Es wird eine Mängelkarte erstellt und sie müssen innerhalb einer kurzen Frist nachweisen, dass der Umbau rückgängig gemacht wurde. Dies erfolgt in der Regel bei einer Polizeidienststelle oder einer niedergelassenen Prüfstelle.

Kontrollen in der Vergangenheit schreckten nicht ab

Bereits im September vergangenen Jahres fand eine große Kontrollaktion zum Thema Raser und Poser auf der Rheinachse in Mainz statt. Damals wurden 14 Fahrzeuge stillgelegt. Bei der jetzigen Kontrolle erlosch bei 25 Fahrzeugen die Betriebserlaubnis. Zwei Fahrzeuge wurden sichergestellt.

Strafverfahren wegen „Falschbeurkundung im Amt“ eingeleitet

Bei den Kontrollen wurde von den Beamten der Polizei Mainz bei drei Fahrzeugen festgestellt, dass Eintragungen in den Fahrzeugpapieren nicht hätten erfolgen dürfen, da die Umbauten nicht den vorgegebenen Vorgaben entsprachen. Hier mussten gegen die Sachverständigen der Prüfstellen Strafverfahren wegen „Falschbeurkundung im Amt“ eingeleitet werden.

Ermittlungsverfahren wegen Betrugs und Urkundenfälschung

Gegen einen 21-jährigen Oppenheimer wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Betrug und Urkundenfälschung eingeleitet. Er sei in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen seines Fahrzeuges in Erscheinung getreten. Zuletzt mit einer nicht genehmigungsfähigen Abgasanlage an seinem BMW 316. Am Freitagabend fiel er erneut auf. Jedoch nicht mit seiner frisierten Abgasanlage, sondern mit gefälschten Zulassungssiegeln auf seinen Kennzeichen und gefälschten Eintragungen mit Siegel in den Fahrzeugpapieren. Sein BMW wurde sichergestellt und abgeschleppt. Ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs und Urkundenfälschung wurde eingeleitet.

Tuner, Poser und Raser lassen sich nicht über einen Kamm scheren

Tuner seien Leute, die ihre Autos oft mit teuren Teilen „frisieren“. Tuner bauen sich einen Spoiler ans Heck, treffen sich irgendwo und trinken statt Bier lieber Red Bull, weil man ja noch nach Hause fahren will. Tuner seien die Vernünftigen.

Poser sind Leute, die oft mit stark motorisierten und sehr teuren Autos unterwegs sind. Dabei lassen sie beim Schalten ihren Motor knallen oder beim Beschleunigen laut aufheulen. Die Auspuffanlagen sind so umgebaut, dass das auch wirklich jeder mitkriegt.

Raser seien die gefährlichen Szene-Vertreter. Bei denen kommt es alleine auf Geschwindigkeit an und gefährden damit andere.

Die Polizei wird auch in Zukunft in diesem sowie im kompletten Innenstadtbereich intensive Kontrollen durchführen, denn unzulässige Umbauten an Fahrzeugen jedweder Art, das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit sowie Imponiergehabe am Steuer können nicht nur für die im Fahrzeug befindlichen Personen, sondern auch für Unbeteiligte eine Gefahr darstellen.