mainz breitband dsl kabel glasfaser 900x602 1
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Nachrichten Mainz | In den letzten drei Jahren wurden in Rheinland-Pfalz bei der Breitbandversorgung große Schritte nach vorne gemacht. Bei der Versorgung von Internet mit mindestens 50 Mbit/s konnte in dem Bundesland eine Versorgung von 90 Prozent der Haushalte sichergestellt werden. Gigabit-Internet kann bereits jeder zweite Haushalt nutzen. Doch wo steht Mainz im Vergleich? Ein Vergleich der zehn größten Städte zeigt es.


Rheinland-Pfalz für Breitbandanbieter eher weniger attraktiv

Rheinland-Pfalz hat eine geringe Bevölkerungsdichte und ist daher für die Breitbandanbieter eher weniger attraktiv. Dennoch konnten diese im ländlichen Raum zwei von drei Haushalten mit einem Breitbandanschluss versorgen, der mindestens 50 Mbit/s schnell ist. Damit sind HD-Streaming für bis zu 4 Personen möglich. Home-Office und Videokonferenzen lassen sich dadurch mit angemessener Geschwindigkeit bewerkstelligen.

DSL-Ausbau in Mainz: Internet für jedermann

Noch immer gilt der auf Kupfer basierende DSL-Anschluss als Standard in Deutschland. Ländlich haben immer noch viele Haushalte keine Alternative. Dabei bietet die DSL-Technologie viele Nachteile. So ist die maximale Geschwindigkeit derzeit auf 250 Mbit/s begrenzt und selbst die steht nicht allen Teilnehmern zur Verfügung. In Mainz etwa können nur 59% der Haushalte SuperVectoring-DSL (max. 250 Mbit/s) schnelle Tarife bei der Deutschen Telekom bzw. Mitbewerbern buchen. Besser sieht es bei DSL 50 aus: Hier können immerhin 93 % der Haushalte einen solchen Breitbandanschluss über die Telefondose erhalten.

Info: Was ist SuperVectoring?

Den besten DSL-Ausbau der größten Städte in Rheinland-Pfalz haben Koblenz und Speyer. Hier können 76 % der Haushalte einen Internetzugang mit mindestens 200 Mbit/s bestellen. Dagegen kann in Bad Kreuznach nur jeder zweite Haushalt (46 %) einen vergleichbaren Internetanschluss beantragen.

Glasfaserausbau gestartet – Mainz hinkt noch hinterher

In Rheinland-Pfalz wurden bis Oktober 2020 bereits 12.483 km Glasfaser neu verlegt. Viele Landkreise und kreisfreie Städte befinden sich in Breitbandinfrastrukturprojekten, um weiter ausgebaut zu werden. Die Phasen der Umsetzung sind unterschiedlich. Bund und Land sind dabei Kommunen zu unterstützen die unterversorgten Gebiete flächendeckend mit Breitband zu versorgen.

Tatsächlich können Stand Februar 2021 immer mehr Haushalte auch FTTB/H-Anschlüsse buchen. Spitzenreiter mit den meisten Glasfaserhaushalten ist Koblenz. In der Stadt können bereits 34 % einen Glasfaseranschluss bestellen. Fortgeschritten ist die Glasfaserversorgung auch in Ludwigshafen (15%). In Mainz können lediglich einige wenige Haushalte (5 %) einen FTTH-Anschluss nutzen.

Als Breitbandanbieter ist vor allem „Mainzer Breitband“ aktiv. Als 100-prozentige Tochter der „Mainzer Stadtwerke AG“ baut diese das Glasfasernetz aus. 130 km umfasst das Glasfasernetz, die vor allem Unternehmen bereitgestellt werden sollen. Die Glasfaser-Power erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s. Gewerbekunden können Daten genau so schnell versenden wie empfangen.

Kabel-Internet in Mainz bringt Gigabit-Speed

In den 10 größten Städten von Rheinland-Pfalz ist die Internetverfügbarkeit über CAT4 besonders hoch. Gemeint sind damit die Internetanschlüsse über das Kabelnetz von Vodafone und anderen regionalen Kabelnetzbetreibern. Bestehende TV-Kabelanschlüsse wurden in den vergangenen Jahren umgebaut, so dass viele Haushalte auch Internet darüber nutzen können.

Im Städte-Vergleich schneidet Mainz gut ab. So können 9 von 10 Haushalten (90 %) über den Kabelanschluss im Internet surfen. Die maximale Geschwindigkeit kann 1.000 Mbit/s betragen und ist damit 4-mal so schnell wie DSL. Einen besseren Gigabit-Kabelausbau haben nur Ludwigshafen (95 %) und Speyer (91 %). In Bad Kreuznach wurde das Kabelnetz noch nicht modernisiert. Dort können zwar 76 % der Haushalte Kabel-Internet mit 200 Mbit/s buchen, allerdings steht Gigabit-Internet noch nicht zur Verfügung.

Als Kabelanbieter führt Tarifexperte Konstantin Matern von DSLregional sowohl eazy als auch Vodafone in Mainz auf. Als regionale Anbieter sind der Ökostromanbieter Entega (DSL) und „Mainzer Breitband“ (Glasfaser) aktiv.

Zukunft vom Internet in Rheinland-Pfalz

Laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer werden bis zum Jahr 2025 die Voraussetzungen für Gigabit-Netze geschaffen. Auf Grundlage von hochleistungsfähigen Glasfasernetzen sollen alle Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz bis dann einen gigabitfähigen Anschluss nutzen können. Erreicht werden soll dies durch einen flächendeckenden Wechsel von Kupfer zu Glasfaser. Aber auch die Mobilfunkversorgung soll flächendeckend verbessert werden. Hier spielt auch 5G bei den Mobilfunkanbietern eine große Rolle.

Für die Internetversorgung im Land sollen auch WLAN-Hotspots sorgen. In 1.000 Kommunen werden mindestens 1.000 freie Hotspots der Marke „Wifi4rlp“ eingesetzt. Bis 2021 soll das Projekt abgeschlossen sein, heißt es auf Rheinland-Pfalz Digital.

Selbst Lichtmasten werden digitalisiert. Eine Förderung des Bundeslands kann genutzt werden, wenn LED-Lichtmasten als Träger für WLAN dienen. In den LED-Lichtmasten können Sensoren eingebaut werden, die den Verkehr lenken (freie Parkplätze) oder aber Umweltdaten erfassen. Möglich sind sogar integrierte Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, die im Rahmen des EV-Hypes interessant werden.