In der glitzernden Welt des professionellen Wrestlings dominieren Namen wie Roman Reigns, Becky Lynch, Bianca Belair und Seth Rollins die Schlagzeilen. Doch inmitten dieser globalen Superstars hat sich in den letzten Jahren ein weiterer Name in die Riege der Wrestling-Elite geschoben: Gunther, ein Wrestler aus Österreich, der mittlerweile nicht mehr aus den größten WWE-Events wegzudenken ist. Doch wer ist dieser Gunther, der innerhalb kurzer Zeit zu einem der bekanntesten Gesichter der WWE avanciert ist? Und welche Geschichte verbirgt sich hinter seinem Aufstieg?

Die Anfänge: Vom Torhüter zum Wrestling-Superstar

Walter Hahn, wie Gunther mit bürgerlichem Namen heißt, wurde am 20. August 1987 in Wien geboren. Seine Kindheit verbrachte er wie viele andere Kinder mit Fußballspielen. Als Torhüter zeigte er schon früh ein Faible für spektakuläre Bewegungen und harte Zweikämpfe. Doch seine Leidenschaft für den Fußball sollte nur von kurzer Dauer sein. Schon in jungen Jahren entdeckte Walter das Wrestling für sich – eine Sportart, die ihn von da an nicht mehr losließ.

Mit 18 Jahren entschied sich Hahn, seinem Traum nachzujagen. Er flog nach Japan, um dort die Kunst des professionellen Wrestlings von Grund auf zu erlernen. „In Japan wird Wrestling als ernsthafter Wettkampfsport angesehen, während es in den USA eher als Unterhaltungsshow gilt“, erklärte Hahn einmal in einem Interview. Diese strikte und harte Ausbildung sollte sich später als Grundstein für seine erfolgreiche Karriere in der WWE herausstellen.

Zurück in Europa setzte Hahn seine Ausbildung im Wrestling fort, diesmal in Deutschland. Er schloss sich der renommierten Wrestling-Schule von Michael Kovacs an, der ihn unter seine Fittiche nahm. Nach Jahren harter Arbeit und zahlreichen Matches in der europäischen Independent-Szene war es 2015 schließlich soweit: Walter Hahn startete seine Karriere als professioneller Wrestler.

Vom „Big Daddy Walter“ zum WWE-Debüt als WALTER

Unter dem Namen „Big Daddy Walter“ debütierte Hahn am 24. Mai 2015 bei Progress Wrestling in London. Zwar verlor er in der ersten Runde gegen Rampage Brown, doch dieser erste Auftritt legte den Grundstein für seine spätere Karriere. In den kommenden Jahren arbeitete sich Hahn immer weiter nach oben, sowohl in der europäischen als auch in der US-amerikanischen Independent-Szene. Vor allem seine Auftritte in Japan machten ihn zu einem Geheimtipp in der Wrestling-Welt.

Vier Jahre nach seinem Debüt war es dann soweit: WALTER, wie er sich damals nannte, wurde von der WWE verpflichtet. Am 12. Januar 2019 gab er sein Debüt bei „NXT UK TakeOver: Blackpool“, einem der größten Events der WWE in Großbritannien. In einem Match gegen Pete Dunne konnte WALTER nicht nur die Massen begeistern, sondern sich auch den WWE United Kingdom Championship sichern. Mit einer Regentschaft von 870 Tagen stellte er einen neuen Rekord auf und festigte seinen Status als einer der gefürchtetsten Wrestler in der WWE.

Vom NXT UK Star zum Ring-General Gunther

Trotz seines Erfolges unter dem Namen WALTER stand eine große Veränderung bevor. Im Januar 2022 entschied die WWE, dass es Zeit für einen Neuanfang sei. WALTER wurde zu „Gunther“. Mit dieser Namensänderung ging auch der Wechsel in den US-amerikanischen Smackdown-Kader einher. Gunther war geboren.

Seither gehört der „Ring-General“, wie er von seinen Fans liebevoll genannt wird, zur festen Besetzung der WWE-Smackdown-Show. Seine Matches sind geprägt von technischer Raffinesse und harter Physis. Kein Wunder, dass er sich schnell einen Namen machte und die Fans auf der ganzen Welt in seinen Bann zog. Ein Highlight seiner Karriere war im September 2023, als er den Rekord als am längsten regierender Intercontinental Champion der WWE-Geschichte brach. Eine Leistung, die ihn endgültig in den Kreis der Wrestling-Elite katapultierte.

Gunthers Gehalt in der WWE: Ein Blick hinter die Kulissen

Wie viel verdient ein WWE-Star wie Gunther eigentlich? Diese Frage beschäftigt viele Fans, vor allem im deutschsprachigen Raum. Schließlich gehört der Österreicher seit einigen Jahren zu den Aushängeschildern der WWE und ist bei den großen Events wie dem Royal Rumble oder Wrestlemania immer mit dabei. Laut Insiderberichten beläuft sich Gunthers Jahresgehalt in der WWE auf etwa 300.000 Euro. Damit liegt er im Vergleich zu den absoluten Top-Stars der Liga im unteren Drittel.

Zum Vergleich: Brock Lesnar, einer der größten Stars in der Geschichte der WWE, verdient rund 12 Millionen Dollar pro Jahr. Auch Roman Reigns, der aktuelle WWE-Universal-Champion, kommt auf stolze 5 Millionen Dollar im Jahr. Selbst einige weibliche WWE-Stars verdienen mehr als Gunther. So kassiert Becky Lynch, die Nummer 1 unter den Frauen, rund 3 Millionen Dollar pro Jahr, während Charlotte Flair und Bianca Belair jeweils auf etwa 600.000 bis 500.000 Dollar kommen.

Trotzdem dürfte Gunther mit seinem Gehalt zufrieden sein, zumal die Karriere eines Wrestlers nicht nur durch das jährliche Einkommen, sondern auch durch Bonuszahlungen, Merchandise-Verkäufe und andere Einnahmequellen bestimmt wird.

Privatleben: Gunther und seine Familie

Obwohl Gunther im Ring oft als knallharter Bösewicht auftritt, zeigt er sich im Privatleben von einer ganz anderen Seite. Seit Mai 2023 ist der österreichische WWE-Star mit der ehemaligen Wrestlerin Jinny Sandhu verheiratet. Jinny, die selbst als Wrestlerin in der NXT UK Division aktiv war, beendete ihre Karriere Ende 2021 und steht seitdem ihrem Mann abseits des Rings zur Seite.

Die Hochzeit fand im luxuriösen „Four Seasons Hotel“ in London statt, und nur wenige Monate später gab es eine weitere freudige Nachricht: Im Dezember 2023 kam das erste gemeinsame Kind des Paares, ein Sohn, zur Welt. Auf Instagram teilte Gunther die frohe Nachricht mit seinen Fans: „Heute Morgen ist unser Sohn in die Welt getreten. Was für ein Segen.“

Die Familie lebt derzeit in Orlando, Florida, wo Gunther und Jinny ein ruhiges Leben abseits des Rampenlichts führen.

Die Verbindung zu Schalke 04 und Tim Wiese

Neben dem Wrestling hat Gunther eine weitere Leidenschaft: Fußball. Schon als Kind war er ein großer Fan von Rapid Wien, dem Traditionsverein aus seiner Heimatstadt. Doch während seiner Zeit in Deutschland entdeckte er eine neue Liebe: Schalke 04. „Ich hatte mit Schalke eigentlich nichts zu tun, aber ich habe in der Region gelebt und war immer ein Fan von Arbeitervereinen. Schalke hat durch den Bergbau im Ruhrgebiet eine große Tradition, damit konnte ich mich identifizieren“, erklärte er einmal.

Diese Leidenschaft führte auch zu einer ungewöhnlichen Begegnung mit dem ehemaligen deutschen Nationaltorhüter Tim Wiese. Wiese, der nach seiner Fußballkarriere selbst einen Ausflug ins Wrestling machte, wurde von Gunther trainiert. „Es war schwierig für ihn, bei null anzufangen, aber er hat sich sehr angestrengt“, erinnert sich Gunther an die Zusammenarbeit mit Wiese.

Fazit: Gunther – Ein Superstar mit Wurzeln und Visionen

Gunthers Aufstieg in der WWE ist die Geschichte eines Mannes, der sich seinen Erfolg hart erarbeitet hat. Vom bescheidenen Anfang in Wien über die Lehrjahre in Japan bis hin zur WWE-Elite hat er nie aufgehört, an sich zu glauben. Heute ist Gunther nicht nur ein gefürchteter Wrestler, sondern auch ein Familienvater und Fußballfan, der stolz auf seine Wurzeln ist. Mit seiner harten Arbeit und seinem unermüdlichen Ehrgeiz hat er sich einen Platz in der Geschichte des professionellen Wrestlings gesichert. Und wer weiß – vielleicht ist das Beste für den österreichischen „Ring-General“ noch nicht einmal vorbei.