Mainz 05 in der Krise – droht Trainer Bo Henriksen das Aus?

Nach dem 0:4 in Freiburg spitzt sich die Lage beim Bundesliga-Schlusslicht dramatisch zu.

Foto: Mainz05.de

Der FSV Mainz 05 steckt tief im Tabellenkeller – und mit jedem weiteren sieglosen Spiel wächst der Druck auf Trainer Bo Henriksen. Noch in der vergangenen Saison führte der Däne die Rheinhessen sensationell in den Europapokal, doch nun findet sich der Klub auf dem letzten Platz der Fußball-Bundesliga wieder. Die Frage drängt sich auf: Hat die historische Krise Konsequenzen für den Trainer?

Acht Spiele ohne Sieg – die Negativserie eskaliert

Mit dem deutlichen 0:4 gegen den SC Freiburg erreichte die sportliche Talfahrt der Mainzer am Sonntagabend einen neuen Tiefpunkt. Acht Spiele ohne Sieg, der Absturz auf Rang 18 und eine Leistung, die kaum Anlass zur Hoffnung bot – selten war die Lage am Bruchweg so düster. Sportdirektor Niko Bungert brachte seinen Frust bei DAZN klar zum Ausdruck. „Es ist extrem enttäuschend“, sagte er offen und kritisierte, dass Mainz „von Minute eins an ziemlich chancenlos“ gewesen sei. Der letzte Tabellenplatz sei „völlig verdient“ – Worte, die deutlich machen, wie ernst die Situation eingeschätzt wird.

Schlechte Leistungen und fehlende Antworten

Nach dem erneuten Rückschlag rückt zwangsläufig Bo Henriksen in den Fokus der Kritik. Auf die Frage, ob der Trainer noch der richtige Mann sei, wich Bungert einer klaren Antwort aus: „Das werden wir in Ruhe besprechen.“ Gleichzeitig kündigte er an, alles zu hinterfragen – ein Satz, der Alarmstufe Rot für jeden Coach bedeutet. Henriksen selbst wirkte nach der achten Saisonniederlage niedergeschlagen, zeigte jedoch weiterhin Zuversicht. Auf die Frage, ob er am Freitag gegen Borussia Mönchengladbach noch auf der Bank sitzen werde, antwortete er: „Ich denke schon.“

Früher Schock und Rote Karte: Mainz fällt auseinander

Eigentlich hatte Henriksen „Mut“ gefordert, doch der Spielverlauf entwickelte sich zum Albtraum. Bereits nach wenigen Minuten musste Mainz den ersten Schreck verkraften, als ein Freiburger Treffer nur knapp aufgrund einer Abseitsentscheidung zurückgenommen wurde. Kurz darauf war das Glück jedoch aufgebraucht: Kübler traf nach einer Ecke, und Freiburg nutzte die Unsicherheit der Mainzer sofort weiter aus. Grifo erhöhte nach einem schnellen Konter, bevor Paul Nebel mit einem harten Foulspiel und der folgenden Roten Karte (28.) endgültig den Mainzer Abend ruinierte. Freiburg dominierte fortan mühelos gegen zunehmend frustrierte und ideenlose Rheinhessen. Mainz ging ohne einzigen Torschuss in die Halbzeitpause – ein bitteres Zwischenfazit.

Keine Reaktion in Halbzeit zwei

Auch nach dem Wiederanpfiff wurde es nicht besser. Manzambi erhöhte mit einem platzierten Abschluss, während die Mainzer Defensive gegen die technisch starken Breisgauer kaum noch Zugriff fand. Freiburg ließ den Ball laufen, bestimmte das Tempo – und setzte durch Osterhages späten Treffer den Schlusspunkt. Der gebrochene Wille der Mainzer war deutlich sichtbar. Kampfgeist, Struktur, Mut – all das fehlte.

Entscheidung rückt näher

Die Verantwortlichen des FSV Mainz 05 stehen nun vor wegweisenden Gesprächen. Die sportliche Krise ist nicht mehr zu übersehen, und das ausbleibende Bekenntnis zu Bo Henriksen lässt Spekulationen um einen möglichen Trainerwechsel immer lauter werden. Ob Henriksen tatsächlich noch eine Chance bekommt oder der Klub schon jetzt die Reißleine zieht, könnte sich in den kommenden Tagen entscheiden. Sicher ist: Die Geduld in Mainz ist aufgebraucht – und die Bundesliga wartet nicht.

Artikelempfehlung: Naturhistorisches Museum Mainz lädt ein zur Winter-Bastelwelt