a643 ausbau
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Als nach wie vor unverantwortlich bezeichnet die Mainzer SPD den geplanten sechsspurigen Ausbau der A643. Gleichzeitig übte die Partei heftige Kritik an dem Wiesbadener Verkehrsdezernenten Andreas Kowol (Grüne).


Ablehnende Haltung bleibt unverändert

„Ein neues Argument hat das Bundesverkehrsministerium nicht vorgelegt, es hat nur seine bekannte Haltung wiederholt“, erklärten die beiden SPD-Vorsitzenden Mareike von Jungenfeld und Christian Kanka. „Unsere Ablehnung bleibt also unverändert. Wir wollen nicht, dass das Naturschutzgebiet, das von der Autobahn durchschnitten wird, weiter geschädigt wird.“

Verblüfft und empört zeigten sich von Jungenfeld und Kanka von Äußerungen des Wiesbadener Verkehrsdezernenten Andreas Kowol. Medienberichten zufolge hat er den Ausbau als notwendig bezeichnet. Er sprach demnach von einem „Treppenwitz“, sollte der Ausbau nicht kommen. „Das ist gerade für einen Grünen-Politiker eine völlig unverständliche Haltung“, so die beiden SPD-Vorsitzenden. „Wir brauchen dringend effizientere und umweltschonendere Formen der Mobilität. Der Ausbau gerade dieser Autobahn gehört nicht dazu.“ Allerdings habe die Stadt Wiesbaden auch den Bau der Citybahn abgelehnt, ein Projekt, das die Mobilität im westlichen Rhein-Main-Gebiet wesentlich vorangebracht hätte. Insofern sei das Plädoyer für den Autobahnausbau nicht verwunderlich. „Aber dass dies ein führender, in politischer Verantwortung stehender Repräsentant der Grünen auch so sieht, ist dann doch irritierend“, so von Jungenfeld und Kanka.

Christian Kanka, der auch Ortsvorsteher in Mainz-Mombach ist, appelliert an alle Verantwortlichen bei der Betrachtung der Notwendigkeit eines Ausbaus realistisch zu bleiben. „Das würde bedeuten, dass man die Lage nach aktuellem Stand beurteilt und nicht den Stand von vor zehn Jahren als Begründung heranzieht. In der Zwischenzeit hat sich verkehrstechnisch einiges getan, so dass es ganz klar keine Notwendigkeit für einen sechsspurigen Ausbau gibt.“ Der Ortsvorsteher von Mombach lädt alle Verantwortlichen ein, sich die Lage vor Ort zu betrachten. „Dann wird hoffentlich auch dem letzten Befürworter klar, um was es hier in Wirklichkeit geht.“, so von Jungenfeld und Kanka abschließend.