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Fit & Gesund – Angesichts der Coronakrise sind Themen wie Nachhaltigkeit dieses Jahr fast in Vergessenheit geraten. Trotzdem bleibt umweltfreundliches Verhalten im Alltag relevant, denn bei den Klimazielen der Bundesregierung ist der Beitrag jedes Einzelnen gefragt. Zum Beispiel in Form von klimafreundlicher Ernährung. Damit ist nicht nur die bewusste Lebensmittelwahl gemeint, sondern auch der Kampf gegen Nahrungsmittelverschwendung. Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland zahlreiche Initiativen, damit künftig weniger Nahrung in der Mülltonne landet. Auch Apps gegen Lebensmittelverschwendung stehen längst zur Verfügung. Welche gibt es und was leisten die digitalen Weltverbesserer?


Wie viel Lebensmittelmüll entsteht pro Jahr?

Ein wirklich nachhaltiger Lebensstil besteht nicht allein aus bewusster Ernährung. Trotzdem beeinflusst man mit seiner Ernährungsweise die Umwelt. Wer möglichst umweltfreundlich essen möchte, verwendet ausschließlich saisonale und bedarfsgerechte Zutaten aus der Region, wie sie zum Beispiel in Kochboxen verwendet werden. Solche zeichnen sich nicht nur durch geringe Emissionen aufgrund kurzer Transportwege aus, sondern helfen zugleich bei der Müllvermeidung. Je bedarfsgerechter der Einkauf, desto weniger Nahrungsmittel werden weggeworfen. Niemand würde bewusst ein Drittel des Wocheneinkaufs in die Mülltonne werfen. Allerdings entsteht statistisch gesehen genau so viel Lebensmittelmüll.

Das Problem in Zahlen

Die WHO schätzt die weltweite Lebensmittelverschwendung auf 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr. Eine WFF-Studie spricht allein für Deutschland von 18 Millionen Tonnen. Um diesen Missständen entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung jetzt Apps zur Nahrungsmittelverwertung gefördert.

Neben den Apps „Too Good To Go“ und „Beste Reste“ wird Verbrauchern künftig ein Fresh-Index zur Verfügung stehen. Mit den digitalen Helfern wendet sich die Bundesregierung sowohl an Privatverbraucher als auch Gastronomen und Supermärkte. Gerade bei letzteren wandert unnötig viel Nahrung in die Tonne. Per App lassen sich viele übrig gebliebene Produkte und Speisen verbilligt an den Mann bringen, bevor sie ungenießbar werden. Jede der digitalen Lösungen ist auf ein Teilproblem in Sachen Nahrungsmittelverschwendung spezialisiert. Ob es um die Resteverwertung oder das Ablaufdatum von Waren geht.

Beste Reste

Als Teil der offiziellen Kampagne „Zu gut für die Tonne!“ enthält die App „Beste Reste“ über 700 Rezeptideen aus dem Bereich der Resteküche. Drei Zutaten können je als Suchkriterien verwendet werden. Sind Verbrauchern bestimmte Nahrungsmittel übrig geblieben, finden sie mithilfe des Filters dazu passende Rezepte. Sterneköche, prominente Kochpaten und Hobbyköche verwenden mittlerweile den digitalen Helfer.

Too Good to Go

„Too Good To Go“ setzt Restaurants, Bäcker und Supermärkte mit Endverbrauchern in Verbindung, um übrig gebliebenen Lebensmitteln oder Gerichte zu bewerben. Für einen deutlich reduzierten Preis lassen sich über die App übrige Produkte und Speisen anbieten. Verbraucher erhalten dadurch preiswertes Essen und setzen sich zur selben Zeit gegen Nahrungsverschwendung ein. Im April 2019 erhielt der App-Erfinder für die innovative Idee den Bundespreis in der Kategorie Digitalisierung.

Fresh-Index

Aktuell entwickelt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine App, die sich auf das Mindesthaltbarkeitsdatum von Produkten spezialisiert. Viele weggeworfene Lebensmittel sind eigentlich noch genießbar, obwohl sie ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben. Lebensmittelverschwendung dieser Art lässt sich vermeiden, wenn Verbraucher den tatsächlichen Zustand der Ware berücksichtigen. Der Fresh-Index soll ihnen dabei helfen. Die Entwicklerinnen und Entwickler der App haben sich genau erkundigt, wie lange bestimmte Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verzehrbar bleiben. Ihre Erkenntnisse bilden die Grundlage der App, sodass Verbraucherinnen und Verbraucher dank des digitalen Helfers jederzeit die tatsächliche Frische ihre Nahrungsmittel bestimmen können.