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Das Saarland hatte im vergangenen Jahr den höchsten Krankenstand unter den westdeutschen Bundesländern. Das hat die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland mitgeteilt. Mehr als jeder zehnte wegen Krankheit ausgefallene Arbeitstag geht demnach auf eine Erkrankung der Psyche zurück.

6,1 Prozent betrug im vergangenen Jahr laut AOK der Krankenstand im Saarland. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als 2018. Im Westen der Republik ist es der höchste Wert. Hamburg (4,6) und Bayern (4,8) kommen demnach auf die niedrigsten Zahlen. Am höchsten ist der Krankenstand im Osten: Thüringen und Sachsen-Anhalt kommen auf 6,2 Prozent, Brandenburg sogar auf 6,3 Prozent.

Es gibt in der AOK-Statistik einen großen Unterschied zwischen der Häufigkeit einer Krankheit und der Zahl an Fehltagen, die sie verursacht. Das liegt daran, dass schwere Fälle sich stark auf die Statistik auswirken: Demnach haben 5,4 aller Krankmeldungen 46 Prozent aller ausgefallenen Tagen verursacht.

Muskeln und Psyche sorgen für meisten Fehltage

Die meisten Fehltage verursachen Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems: 21,9 Prozent aller krankheitsbedingt ausgefallenen Tage gingen 2019 im Saarland auf diese zurück. Bei den psychischen Erkrankungen waren es 12,5 und bei den Atemwegs-Erkrankungen 10,9 Prozent.

Die Erkrankungen der Atemswege sind aber der häufigste Grund, warum sich jemand krank meldet: 20,8 aller Meldungen gehen auf sie zurück. Entsprechend ist der allgemeine Krankenstand im Februar 2019 mit 7,2 Prozent im Jahresvergleich am höchsten gewesen.

Im Schnitt aller Erkrankungen dauert eine Arbeitsunfähigkeit 13,7 Tage. Das ist im Vergleich zu 2018 eine Zunahme um 1,5 Prozentpunkte.

Für die Statistik wertet die AOK die Krankendaten ihrer Versicherten aus: „Da bei der AOK Arbeitnehmer und Auszubildende aus allen Branchen versichert sind“, sagt die AOK-Vorstandsvorsitzende im Saarland, Dr. Martina Niemeyer, „können diese Zahlen durchaus als Maßstab für die gesamte Wirtschaft im Saarland angesehen werden.“