Saarbrücken. Die Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“ hat ihren neuen Bildungsmonitor vorgestellt. Für den zuständigen Minister Ulrich Commerçon (SPD) ein Grund zum Feiern: Denn kein anderes Bundesland hat seit 2013 so zugelegt wie das Saarland. Aufholbedarf gibt es im Bereich Digitalisierung.
Von Platz 15 auf Platz 4 hat sich das Saarland im Vergleich der Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“ in fünf Jahren verbessert. Grund für Commerçon zu jubeln: „Wir haben uns von allen Bundesländern in den vergangenen sechs Jahren am stärksten verbessert. Darauf dürfen wir alle stolz sein. All unsere Kraftanstrengungen haben sich gelohnt.“

Seinen guten Wert im Ländervergleich verdankt das Saarland den vergleichsweise hohen Ausgaben des Landes je Grundschüler. Diese führen zu einer guten Lehrerversorgung: 13,3 Schüler kommen demnach statistisch gesehen auf einen Lehrer. Das ist bundesweit der zweitbeste Wert.

Was dem Land ebenfalls positiv angerechnet wurde: Die Quote an Sitzenbleiber ist relativ gering. Zudem kommen auf 100 Professoren vier abgeschlossene Habilitationsverfahren, was bundesweit ebenfalls der zweitbeste Wert ist.

Soziale Herkunft spielt kleinere Rolle

Die Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“ würdigt einen Punkt: Der Einfluss der sozialen Herkunft eines Schülers auf seinen schulischen Erfolg sei im Saarland besonders gering. Ein Lob, das Commerçon besonders hervorhebt: „Im Saarland entscheidet nicht der Geldbeutel der Eltern über Abschlüsse und Schulerfolge, sondern was die Schülerinnen und Schüler im Kopf haben.“

Die Initiative hat den Saarländern aber auch ins Stammbuch geschrieben, dass sie sich in Sachen digitaler Ausrüstung der Schulen noch verbessern müssten. Eine Kritik, die der Minister annimmt: „Bei der Digitalisierung haben wir Aufholbedarf, das stimmt! Trotz Digital-Pakt, der uns rund 60 Millionen Euro aus dem Bund ins Land bringt,  haben wir es bisher noch nicht geschafft, die Personalisierung so voranzutreiben, dass unsere Schulen für dieses wichtige Thema in der Zukunft gut ausgestattet sind.“

„Wollen Bayern überholen“

Commerçon will das ändern und kündigt an, Kinder und Jugendliche besser auf die Digitalisierung vorbereiten zu wollen: „Ich habe den Anspruch, dass wir auch noch Sachsen, Bayern und Thüringen überholen.“ Denn der Minister sieht in der Bildung die wichtigste Ressource des Landes für die Zukunft.

Das erfolgreichste Land im Bildungsmonitor ist Sachsen mit 68,0 von 100 möglichen Punkten, gefolgt von Bayern mit 61,2 Punkten. Das Saarland hat sich gegenüber dem letzten Jahr um 3,1 Punkte verbessert und landet mit 56,0 Punkten auf dem vierten Platz. Die Schlusslichter des Vergleichs bilden Bremen (44,0 Punkte), Brandenburg (43,7) und Berlin mit 43,0 Punkten.

Die Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“ ist ein überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Finanziell unterstützt wird sie unter anderem von Arbeitgeberverbänden. Kritiker sehen in der Initiative eine Lobby-Gruppierung für neoliberale Positionen.