Saarbrücken. Saarländer und Pfälzer scheinen die empfindlichsten Schnupfennasen zu haben. Denn nirgendwo sonst in Deutschland wird so viel Antibiotika verschrieben wie an Saar, Mosel und Rhein. Doch die Zahlen sind rückläufig, wie die Techniker Krankenkasse (TK) mitteilt.

Antibiotika wird häufig gegen die typischen Winterkrankheiten Grippe und Erkältung verschrieben. Die Saarländer haben bundesweit den größten Anteil an Verschreibungen. 2014 haben 44 Prozent der Saarländer mindestens einmal pro Jahr Antibiotika verschrieben bekommen.

Die Zahlen sind tendenziell rückläufig. 2018 waren es nur noch 30 Prozent. Das ist bundesweit aber immer noch der Spitzenplatz. Gefolgt werden die Saarländer von ihren Nachbarn: In Rheinland-Pfalz sind 26,9 Prozent mit Antibiotika behandelt worden. Der Bundesschnitt liegt bei 22 Prozent, die wenigsten Verschreibungen gibt es in Berlin mit 17,7 Prozent.

„Es ist gut und wichtig, dass die Zahlen sinken. Aber wir müssen auch künftig alles dafür tun, dass Antibiotika nur dann verschrieben werden, wenn sie auch wirklich helfen“, sagt Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung Saarland: „Durch einen unnötigen Einsatz können multiresistente Keime entstehen. Damit steigt auch die Gefahr, dass Antibiotika irgendwann nicht mehr wirken.“