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Nachrichten Riedstadt | Seit März hat das Helfernetzwerk für Riedstadt insgesamt 348 Aufträge übernommen und 27 Haushalte unterstützt (Stand 19. Oktober). „Wir haben Abläufe, die sich hervorragend eingespielt haben. Mit den sinkenden Infektionszahlen im Sommer wurden die Anfragen zwar weniger, aber auch da haben wir wöchentlich fünf bis sechs Haushalte mit Einkäufen unterstützt“, berichtet Regine Lehmann.


Erledigungen für die Risikogruppe werden übernommen

Die evangelische Gemeindepädagogin für Riedstadt ist die Koordinatorin des ehrenamtlichen „Helfernetzwerk für Riedstadt“ und vermittelt Menschen aus Risikogruppen und in Quarantäne Helfende, die für sie Einkaufen gehen und andere wichtige Besorgungen übernehmen, wie ein Rezept beim Arzt abzuholen oder den Gang zur Apotheke.

Grundsätzlich gibt die Koordinatorin eine Anfrage anonymisiert in die Helfergruppe. Erst, wenn sie konkrete Helfer gefunden hat, gibt sie die genauen Angaben heraus. Ebenfalls wichtig: es werden ein bis höchstens drei Helfer einem hilfesuchenden Haushalt zugeordnet. So bleiben die Bezugspersonen immer dieselben. „So sind schon tolle Kontakte entstanden, die weiter Bestand haben. Es gibt viel gegenseitige Wertschätzung“, berichtet Lehmann.

Die Planung benötigt Zeit

Die Koordinatorin bittet um Verständnis, dass sie zur Organisation einen kleinen Vorlauf von rund einen halben Tag braucht. „Wir hatten unmittelbar vor dem 1. Mai auch Anfragen, die sofort noch jemandem zum Einkaufen brauchten. So etwas schaffen wir dann nicht“, erklärt sie. Auch Anfragen wie etwa nach Krankentransporten musste sie bereits ablehnen. „Wir sind ja kein Pflegedienst“, betont sie.

Gegründet hatte sich das Helfernetzwerk bereits im März, als die Wucht der Corona-Pandemie auch Deutschland erreichte. „Ganz viele Vereine und Organisationen in Riedstadt wie zum Beispiel die Feuerwehr, DRLG und Deutsches Rotes Kreuz, die evangelischen und katholischen Gemeinden, die Ahmadiyyas und die Stadt hatten die gleiche Idee, zu helfen“, erinnert sich Lehmann. Da sie Zeit hatte – schließlich war zu dem Zeitpunkt kaum pädagogische Gemeindearbeit möglich – und die evangelischen Gemeinden in Riedstadt es unterstützten, dass sie ihre Arbeitszeit für das Helfernetzwerk einsetzte, übernahm die Gemeindepädagogin die Koordination.



Über 100 Helfer beteiligten sich

Sie ist immer noch beeindruckt, wie viele Hilfswillige sich in kürzester Zeit zusammenfanden. „Riedstadt ist hervorragend vernetzt. Wir hatten ganz schnell um die 120 Helfer zusammen“, berichtet Lehmann. Nach dem Ende des Lockdowns wurden es weniger, weil viele nun beruflich wieder mehr eingespannt waren und sind. „Das ist auch völlig okay so. Viele haben mir auch gesagt, dass sie bei Bedarf gerne wieder aktiv werden. Und wir haben immer noch um die 100 Helfer“, betont die Koordinatorin. Seit der Gründung des Netzwerks wurden 348 Aufträge erledigt und konnte 27 Haushalten geholfen werden. Auch Telefonpatenschaften vermittelt Lehmann, wenn einfach Redebedarf besteht. Denn viele Hilfesuchende sind Alleinstehende, die in der Corona-Pandemie mit den Kontakteinschränkungen zu vereinsamen drohen.

„Es kostet Menschen unglaublich Überwindung, um Hilfe zu bitten“, hat die Gemeindepädagogin beobachtet. Dabei gilt eine andere Beobachtung ganz genauso: „Für die Ehrenamtlichen ist es ein schönes Gefühl, gebraucht zu werden“, betont Lehmann. Sie hofft nun darauf, dass viele Menschen aus den Risikogruppen die das Angebot des Helfernetzwerkes im Frühjahr genutzt hatten, sich wieder daran erinnern, wie gut es funktioniert hat. „Es würde nottun“, sagt die Koordinatorin mit Blick auf die hohen Infektionszahlen.

Der zentrale Kontakt läuft über die evangelische Gemeindepädagogin Regine Lehmann unter 01517 – 3066235, E-Mail: Regine.Lehmann@ekhn.de. Es können aber auch die Gemeindebüros, beziehungsweise das Pfarramt angerufen werden, die das Anliegen dann weiterleiten. Die Telefonnummern lauten:

  • Gemeindebüro Crumstadt: 06158 – 83531
  • Gemeindebüro Goddelau: 06158 – 5020
  • Gemeindebüro Erfelden: 06158 – 2381
  • Gemeindebüro Leeheim: 06158 – 72538
  • Gemeindebüro Wolfskehlen: 06158 – 72503
  • Kath. Pfarramt St. Bonifatius: 06158 – 2564