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Was ist dran an all dem, was vom Selztal berichtet wird? Warum gilt der Selztal Radweg unter Kennern als Geheimtipp? Die Antwort muss erradelt werden. Nur so viel vorweg: Beinarbeit wie diese macht glücklich, und im Selztal zu radeln ist Entspannung pur. Einziges „Problem“: Man möchte ständig innehalten und die Landschaft umarmen. Sanfte Hügel soweit das Auge reicht, dazu Weinberge, Auenlandschaften, Pferdekoppeln und Obstfelder mit alten Sorten. Da schaltet man ganz automatisch einen Gang runter.


Deutschlands größtes Weinanbaugebiet

Auf rund 58 Kilometern führt der Selztal Radweg vom Rhein in Ingelheim bis Alzey quer durch Deutschlands größtes Weinanbaugebiet. Die Rückreise mit der Bahn erfolgt über Mainz nach Ingelheim.

Als Startpunkt empfiehlt sich die auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbare Kaiser- und Rotweinstadt Ingelheim. Fast zu schade, um sie gleich wieder zu verlas-sen. Besser man plant einen halben oder ganzen Tag ein, um Kaiserpfalz und Burgkirche zu besichtigen und in Ober-Ingelheim durch die alten Gassen entlang der historischen Weingüter zu streifen.

Von Mühle zu Mühle

Schon nach wenigen Kilometern durch die Weinberge hinter Ingelheim grüßt von den Höhenzügen des Westerbergs das imposante VdP-Weingut Schloss Westerhaus. Unter Weinfreunden eine angesagte Adresse. Unten im Tal hingegen Mühlenromantik: Die Eulenmühle ist ein Paradies für Pferdefreunde und ein gemütlicher Treffpunkt für Zweibeiner, die Lust auf eine zünftige Einkehr haben.

Weiter geht’s ohne große Steigung auf den Trassen der einstigen Zuckerrübenbahn immer entlang der Selz in Richtung Elftausendmägdemühle. Sie verdankt ihren Namen den 11.000 Jungfrauen, die dort als Begleitkomitee der heiligen Ursula vorbeigekommen sein sollen. Die Ruine der Zollstation aus dem 14. Jahrhundert lädt zum idyllischen Picknick ein, und das benachbarte Weingut hält passend dazu den gekühlten Wein bereit.

Genuss am Wegesrand und wilde Tulpen

Rund 20 Kilometer weiter treffen Besucher auf die nächste Mühle des Selztals. Wer auf alte Landsitze mit Fachwerk steht, fühlt sich in Jordans Untermühle bestens aufgehoben. Wie gut, dass zum Ensemble auch ein familiengeführtes Spa-Hotel mit Restaurant und Biergarten gehört.

Im Frühling lockt ein weiteres Highlight am Wegesrand: In den Weinbergen des Petersbergs leuchtet im April ein Meer aus gelben Wildtulpen, das für diese Breitengrade nördlich der Alpen einzigartig ist. Und dann Ankunft in Alzey. Noch einmal Glücksgefühle tanken beim Bummel durch die Stadt und die Tour bei einem leckeren Eis oder einem guten Glas Wein am quirligen Rossmarkt ausklingen lassen.