Nieder Olm1
Nieder Olm1

Die Eltern der Region, vertreten durch die ARGE-SEB sowie den Regionalelternbeirat Rheinhessen-Pfalz, haben mit großer Enttäuschung und Fassungslosigkeit die jüngste Entscheidung des Bildungsministeriums zur Kenntnis genommen, die über die ADD kommuniziert wurde. Diese Entscheidung betrifft die Ablehnung der Realschule Plus für Nieder-Olm und steht im klaren Widerspruch zum ausdrücklichen Wunsch der Eltern. Sie zwingt weiterhin knapp 300 Kinder aus der Verbandsgemeinde Nieder-Olm dazu, eine Realschule außerhalb der Verbandsgemeinde zu besuchen.

Die Begründung, dass in Nieder-Olm kein Bedarf für eine Realschule Plus bestehe, ist offensichtlich falsch

Der Schulentwicklungsplan des Kreises Mainz-Bingen zeigt eindeutig den Bedarf auf. Supermärkte für den täglichen Bedarf sind in beiden Gemeinden vorhanden, und es wäre unverständlich, würde behauptet, dass ein Supermarkt in einer der Gemeinden ausreicht, um beide zu versorgen. Dennoch werden von den Kindern weiterhin Wegzeiten von teilweise über zwei Stunden für ihren Schulweg erwartet.

Es ist äußerst fragwürdig, dass das Bildungsministerium den Landrat des Landkreises Alzey-Worms in seiner fehlenden Weitsicht und seiner Verweigerung jeglicher Mitarbeit bei der Weiterentwicklung der Bildungslandschaft in Rheinhessen durch diese Entscheidung maßgeblich unterstützt.

Die Fakten sind bekannt: Es gibt zwei Realschulen Plus in Wörrstadt, die nahe beieinander liegen, aber keine in Nieder-Olm. Gleichzeitig ist das Gymnasium in Nieder-Olm eines der größten in Rheinland-Pfalz und operiert bereits am Rande seiner Kapazitätsgrenze. In Wörrstadt gibt es kein Gymnasium. Die Unternehmen und Handwerksbetriebe im ganzen Land klagen darüber, keine Auszubildenden mehr zu finden. Mainz setzt weiterhin auf seine Strategie, ein bedeutender Biotechnologie-Standort zu werden, und plant die Ansiedlung weiterer Unternehmen und Institute. Die zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sich nicht nur direkt in Mainz, sondern auch in den umliegenden Gebieten niederlassen. Die Grundschule in Nieder-Olm muss bereits Container hinzufügen, um den sprunghaften Anstieg der Anmeldungen zu bewältigen, und dennoch behauptet das Bildungsministerium und die ADD, es bestehe kein Bedarf an einer Realschule Plus in Nieder-Olm.

Bildung ist die wichtigste Ressource, die Deutschland im globalen Wettbewerb zur Verfügung steht

Daher müssen die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen stetig weiterentwickelt und optimiert werden. Bildung muss in unmittelbarer Nähe verfügbar sein. Das Bildungsministerium teilt im Grunde diese Ansicht, wie im Jahr 2013 mit dem „Leitfaden für ein wohnortnahes Angebot an Realschule Plus“ deutlich wurde. Darin wurde betont, dass diese Schulform auch bei sinkenden Schülerzahlen vor Ort erhalten werden sollte. In der Verbandsgemeinde Nieder-Olm gibt es jedoch keinen Rückgang der Schülerzahlen.

Als Elternvertreter werden wir uns mit dieser Entscheidung nicht zufriedengeben. Es ist offensichtlich, dass wertvolle Zeit für die Entwicklung der Schullandschaft verloren geht, und statt proaktiver Maßnahmen und Planung reagiert man nur auf akute Probleme. Wir werden das Thema nicht aus den Augen verlieren und den Druck auf die politischen Entscheidungsträger aufrechterhalten. Die Realschule Plus in Nieder-Olm ist eine Schule der Zukunft, davon sind wir fest überzeugt. Wir fordern eine stärkere Einbindung und Berücksichtigung als Elternvertreter.

Spätestens im Frühjahr 2026 werden im Bildungsministerium voraussichtlich die Karten neu gemischt, wenn Rheinland-Pfalz seinen neuen Landtag wählt. Eltern sind mündige Bürger und Wähler, und wir werden unser Recht auf Mitbestimmung und Einfluss geltend machen.