Die Verbandsgemeinde Rhein-Selz hat sich auf einen möglichen Mega-Stromausfall, bekannt als „Blackout“, vorbereitet. Dies kann ausgelöst werden durch Abweichungen in den Stromflussmengen in den europäischen Versorgungsnetzen, einschließlich gezielter Hacker-Angriffe. Als Reaktion auf die erhöhte Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses wurde im August 2022 ein Verwaltungsstab eingerichtet, um einen Notfallplan für Stromausfälle von bis zu 96 Stunden auszuarbeiten.

Der Bürgermeister, Martin Groth, betont, dass ein Blackout unwahrscheinlich ist, aber es ist besser, vorbereitet zu sein, als überrascht zu werden, sollte es dazu kommen.

Zur Vorbereitung auf einen möglichen Stromausfall hat die Verbandsgemeinde Rhein-Selz einen Verwaltungsstab ins Leben gerufen, der einen Notfallplan für einen Zeitraum von bis zu 96 Stunden ausarbeitet. Im Falle eines Blackouts muss der Bürgermeister der Verbandsgemeinde den Notfall verkünden. Hierbei stellt sich jedoch die Herausforderung, dass bei einem Stromausfall die Telefonnetze zusammenbrechen können. Aus diesem Grund hat der Bürgermeister ein Satellitentelefon, welches jedoch nur funktioniert, wenn er Sichtverbindung zum Mast hat. In diesem Fall müsste er von Boten benachrichtigt werden. Nach der Verkündung des Notfalls durch den Bürgermeister werden sich die Feuerwehren als Notrufannahmestellen zur Verfügung stellen.

Zur Information der Bevölkerung stehen Lautsprecher bereit, die einen Fahrdienst ausstatten können. Die Verbandsgemeinde verteilt bereits Broschüren und Aushänge, um eine Panik im Ernstfall zu vermeiden. Außerdem sind 400 Feldbetten, Decken und Verpflegung vorrätig. 1000 Notrationen Wasser (ca. 400 Liter) wurden beschafft, jedoch nur für die Notversorgung der Verwaltungsmitarbeiter. Die Verwaltung wird im Ernstfall die Versorgung der Bürger organisieren, einschließlich der Einrichtung von Wärmeinseln und Evakuierungsräumen.

Für eine 12-stündige Notfallschicht benötigt man ungefähr 120 Helfer aus Bereichen wie Verwaltung, Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste

Die Feuerwehr hat die Aufgabe, die Mainzer Leitstelle zu informieren, die Notstromeinspeisung zu testen, eventuelle Gasmängel zu erkennen und Menschen aus Notlagen zu retten. Der Rettungsdienst soll Menschen versorgen, die durch einen Stromausfall in Not geraten könnten, während die Polizei für die Sicherheit und Ordnung in einer Ausnahmesituation zuständig ist.

Ein wichtiges Problem ist die Versorgung der Einsatzkräfte mit Treibstoff. Die Verbandsgemeinde hält bereits eine Notration an Betriebsstoffen bereit, aber bei einem Stromausfall könnten die Einsätze häufiger werden. Tankstellen kann man sich in diesem Fall nicht als Lösung anvertrauen, da sie nur eine Notstromversorgung haben, mit der man gerade noch die Kassen schließen kann. Mittlerweile hat man jedoch zwei Tankstellen gefunden, bei denen der Betrieb länger aufrechterhalten werden kann, eine in Sprendlingen und eine in Undenheim. Von dort werden die Einsatzfahrzeuge mit Treibstoff beliefert, da es im Stromausfall keinen Sinn machen würde, erst hinzufahren, um zu tanken.

Was ist ein Blackout?

Ein Blackout (auch Mega-Stromausfall genannt) ist ein plötzlicher und unerwarteter Totalverlust des elektrischen Stroms in einer Region oder sogar auf einem ganzen Kontinent. Ursachen für einen Blackout können Naturkatastrophen wie Stürme, Überschwemmungen, Erdbeben oder Feuer sein, aber auch technische Fehler in der Energieversorgung, menschliches Versagen oder Sabotage.

Ein Blackout hat gravierende Auswirkungen auf die Gesellschaft, da viele wichtige Dienstleistungen und Systeme wie Kommunikation, Transport, medizinische Versorgung, Wasserversorgung und Beleuchtung davon abhängen. Ohne Strom bleiben auch wichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser, Bahnhöfe, Flughäfen und Supermärkte lahmgelegt. In solchen Situationen müssen Notfallmaßnahmen eingeleitet werden, um die Bevölkerung und deren Eigentum zu schützen.

Um einen Blackout vorzubeugen, setzen Regierungen und Energieversorger Maßnahmen zur Stabilisierung und Modernisierung des Energienetzes um. Dazu gehört auch das Ausbauen von Energiespeicherungssystemen und redundanter Leitungen, um die Resilienz des Netzes gegenüber Störungen zu erhöhen.

Um sich auf einen Blackout vorzubereiten, kann man Folgendes tun:

  1. Ersatzenergiequellen beschaffen: Ein Notstromgenerator, Solarpaneele oder Akkus können helfen, Strom zur Verfügung zu haben, wenn der Netzanschluss ausfällt.
  2. Lebensmittel und Wasser lagern: Man sollte Vorräte an Lebensmitteln und Wasser beschaffen, die nicht verderben, falls der Strom ausfällt und man nicht mehr kochen oder Kühlgeräte nutzen kann.
  3. Beleuchtung und Kommunikation vorbereiten: Tragbare Lampen und Radios mit Batterien oder Handkurbelbetrieb können helfen, im Dunkeln zu sehen und informiert zu bleiben.
  4. Medizinische Geräte aufladen: Wenn man auf medizinische Geräte angewiesen ist, sollte man diese im Vorfeld des Blackouts aufladen, damit man sie im Falle eines Stromausfalls nutzen kann.
  5. Mit Nachbarn und Freunden absprechen: Es kann hilfreich sein, sich mit Nachbarn und Freunden abzusprechen, um im Notfall gemeinsam handeln zu können.
  6. Über Notfalldienste informieren: Es ist wichtig, über die Notfalldienste in der Umgebung Bescheid zu wissen und ihre Kontaktdaten bereitzuhalten, falls man im Falle eines Stromausfalls ihre Hilfe benötigt.

 

 

 

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