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Saarbrücken. Oskar Lafontaine hat die Sparkassen im Saarland aufgefordert, während der Corona-Krise die Dispozinsen deutlich zu senken. Als Beispiel nannte der Vorsitzende der linken Landtagsfraktion die Frankfurter Sparkasse: Die Krise führe zu Kurzarbeit und anderen Einkommenseinbußen – die Senkung wäre eine Möglichkeit, die Menschen zu entlasten.

Lafontaine stützt sich auf Experten, die einen möglichen Einbruch der Wirtschaft um bis zu 20 Prozent als Folge der Corona-Krise vorhersagen. Schon jetzt seien viele Beschäftigte in Kurzarbeit und verfügten daher über ein deutlich geringeres Einkommen. Andere fürchteten um ihren Arbeitsplatz.

„Die Zahl derjenigen, die wegen der wirtschaftlichen Krise in den Dispo rutschen, wird deutlich steigen“, sagt Lafontaine. Aus diesem Grund habe die Sparkasse Frankfurt den Dispozins von 10,49 auf 4,99 Prozent gesenkt. Die meisten Sparkassen im Saarland würden noch Zinsen von über 10 Prozent nehmen.

Zwar sei es begrüßenswert, sagt Lafontaine, dass Sparkassen in der Krise Tilgungsleistungen bei Darlehensverträgen unbürokratisch stundeten: „Das allein reicht aber nicht aus.“ Eine Senkung des Dispokredites sei ein weiterer wichtiger Schritt.

Dazu könne das Sparkassen-Gesetz im Land geändert werden, schlägt Lafontaine vor. Demnach könnten die Dispozinsen auf maximal fünf Prozent über dem Leitsatz festgeschrieben werden. Privatbanken erinnert Lafontaine daran, dass der Staat ihnen in der Bankenkrise geholfen habe. Es wäre solidarisch, jetzt von sich auf eine Zinssenkung anzubieten.