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Im Kreis Groß-Gerau befinden sich mehrere Störfallbetriebe, Autobahnen und viele Kilometer Bahngleise, davon allein rund 100 im Güterbahnhof Bischofsheim. Auch darum sieht der Bedarfs- und Entwicklungsplanung des Kreises Groß-Gerau nach Angaben der Gefahrenabwehr des Kreises im Bereich Gefahrstoff-Atomar-Biologisch-Chemisch (GABC) vor, drei GABC-Messfahrzeuge im Kreisgebiet vorzuhalten.


Ein neues Fahrzeug wurde benötigt

Durch den Abzug eines Landes-Messfahrzeuges standen seit 2018 aber nur noch zwei Fahrzeuge dieser Art im Kreis Groß-Gerau zu Verfügung. Deshalb war es nötig, ein eigenes Fahrzeug zu beschaffen, um diese Lücke zu schließen. Diesen Wagen hat der Kreis inzwischen für rund 300.000 Euro gekauft und ausgestattet. Er wurde am Mittwoch, 21. April, bei der Feuerwehr in Rüsselsheim-Bauschheim offiziell seiner Bestimmung übergeben. Zum Ortstermin kamen Landrat Thomas Will, der Rüsselsheimer Stadtrat Nils Kraft, Kreisbrandinspektor Friedrich Schmidt und sein Stellvertreter Andreas Möstl, Jörg Wintermeyer, Leiter des Rüsselsheimer Amtes für Brandschutz, sowie die Vertreter der Bauschheimer Freiwilligen Feuerwehr.

Der dortige Wehrführer Ralf Guthmann und der stellvertretende Wehrführer Oliver Balß – zugleich Leiter der Messgruppe – führten den Gästen das Fahrzeug vor und zeigten die darin befindlichen Arbeitsräume mit der Messtechnik und den anderen Utensilien. Im Geräteraum des Wagens befinden sich unter anderem:

  • eine Ferngreifzange
  • mehrere Leuchten
  • Dosisleistungsmessgeräte
  • Sonden
  • ein Gasspürkoffer
  • ein Fernthermometer Infrarot
  • Atemschutzgeräte
  • Leuchten und Handscheinwerfer
  • eine Wetterstation
  • Telefon- und Klimaanlage
  • eine Kühlbox und Werkzeuge

Messungen bei Gefahrstoffaustritt

Ein GABC-Messfahrzeug hat die Aufgabe, bei Gefahrstoffaustritten durch Messungen in der Luft, in Flüssigkeiten oder durch Probenahmen Gefahrstoffe zu erfassen und auszuwerten, um der Einsatzleitung ein umfassendes Bild der Gefährdung zu liefern. Bei der Bauschheimer Feuerwehr gibt es 16 Mitglieder der Messgruppe, die die erforderlichen Fortbildungen absolviert haben, um mit dem Wagen im Einsatz zu sein. Mindestbesetzung sind drei Feuerwehrleute, maximal vier passen in das Fahrzeug.

„Was wünscht man bei der Übergabe eines solchen GABC-Fahrzeugs wohl?“, fragte Landrat Thomas Will, und gab direkt selbst die Antwort: „Am besten möglichst wenig Einsätze, denn die bedeuten Unglücke und Katastrophen.“

Die beiden anderen GABC-Messfahrzeuge im Kreis sind in Nauheim (Fahrzeug des Bundes) und in Trebur (Fahrzeug des Landes) stationiert.

Neues Gefahrstoff-Messfahrzeug | Foto: Kreisverwaltung