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Niederlande | Auch in den Niederlanden gelten verschärfte Corona-Maßnahmen und seit Samstag auch erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie eine landesweite Ausgangssperre. Hier müssen die Bürger in der Zeit von 21 bis 4.30 Uhr in ihren Wohnungen bleiben. Verstöße werden mit Geldbußen von 95 Euro bestraft.


Randale und Plünderungen

Proteste gegen die Maßnahmen, gerade gegen die nächtliche Ausgangssperre, sind seitdem in der zweiten Nacht in Folge eskaliert. Mehrere hundert gewaltbereite Jugendliche randalierten bis zum späten Montagabend gleich in mehreren Städten und griffen Polizisten an.

Kurz vor dem Eintritt der Ausgangssperre hatte sie sich in mehreren Stadtzentren versammelt und zogen in großen Gruppen plündernd und randalierend durch die Straßen.

Neben Amsterdam, Den Haag und Rotterdam breiteten sich die Unruhen in etwa zehn niederländischen Städten aus. Nach Polizeiangaben wurden mehr als 150 Personen festgenommen.

Schamlose Diebe

Gegenüber der Zeitung „De Telegraaf“ nannte Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb den wütenden Mob als „Schamlose Diebe“. In Rotterdam wurden zahlreiche Geschäfte zerstört und geplündert.

Neben den Plünderungen wurden Polizisten von gut 100 Randalieren mit Steinen beworfen und mit Feuerwerkskörpern beschossen. Um der Lage Herr zu werden, musste die Polizei Wasserwerfer und Tränengas einsetzen. Nach Polizeiangaben wurden etwa 50 Menschen festgenommen.

Nach weiteren Medienberichten ist auch in der Stadt Den Bosch eine sehr große Gruppe randalierender Jugendlicher nach einem Feuerwerk durch die Straßen der Stadt gezogen und hinterließen eine Schneise der Verwüstung. „Auf der gesamten Strecke wurden Plünderungen begangen, Feuer gelegt, Autos zerstört, Geschäfte geplündert.“

Schlimmste Krawalle seit 40 Jahren

Wie Polizeichef Willem Woelders gegenüber dem TV-Sender NOS sagte, hatten seine Einheiten gegen Mitternacht die Lage weitgehend unter Kontrolle: „Wir stellen fest, dass es im größten Teil der Niederlande wieder ruhig ist.“

Die Polizei spricht von den schlimmsten Krawallen in den Niederlanden seit 40 Jahren. Sowohl Polizei als auch die Bürgermeister der betroffenen Städte gehen davon aus, dass sich gleich mehrere Gruppen an den Krawallen beteiligten. So seien Corona-Leugner, Neonazis als auch Fußball-Hooligans ausgemacht.