Nachrichten Rheinhessen | An diesem Samstag wurden über Rheinhessen einige Lichter entdeckt, die hintereinander über den Nachthimmel flogen. Berichtet wurde von mindestens einem Dutzend hoch fliegender Flugzeuge, die von West nach Ost unterwegs seien. Schnell fragten sich die Menschen, was es damit auf sich hat und natürlich ließen auch wilde Spekulationen bei Facebook nicht lange auf sich warten. Doch worum handelte es sich bei den rasenden Lichtpunkten am Himmel wirklich? UFOs oder doch vielleicht eine Bomberflotte?

Es handelt sich dabei um Satelliten

Es handelte sich dabei um hintereinander fliegende Satelliten für das Projekt Starlink von Elon Musk. Besonders in den vergangenen Tagen waren die Starlink-Satelliten von dem Unternehmen SpaceX am klaren Nachthimmel über dem Rhein-Main Gebiet zu sehen. Zur Zeit sind die Satelliten vor allem morgens besonders gut sichtbar, es lohnt sich also in den frühen Morgenstunden das ein oder andere Mal in den Himmel zuschauen.

12.000 Satelliten für schnelleres Internet

Seit Mai 2019 hatte Musk Nachrichten- und Internet-Satelliten für sein Projekt Starlink in die Erdumlaufbahn bringen lassen. Anfang Januar 2020 wurden nochmal 60 weitere Satelliten Falcon-9-Raketen in den erdnahen Weltraum geschickt. Es war der dritte derartige Raumtransport und weitere sollen noch folgen. Insgesamt wurden seit Mai 2019 nun schon 360 der Satelliten in die Erdumlaufbahn geschossen.

Bis zum Endausbau sollen es insgesamt 12.000 werden. Die Umlaufbahnen befinden sich in rund 400 Kilometern Höhe, pro Sekunde legen die Satelliten etwa sieben Kilometer auf ihren Kreisbahnen zurück. Durch die Geschwindigkeit entsteht die nötige Fliehkraft, mit der die Schwerkraft der Erde ausgeglichen werden kann.

Was ist das Projekt Starlink?

Starlink ist ein vom US-Raumfahrtunternehmen SpaceX unter Elon Musk und Gwynne Shotwell geplantes weltumspannendes Satellitennetzwerk. Dieses soll ab Mitte 2020 Internetzugang in den USA und ab 2021 fast weltweit bieten. Zehntausende dieser Satelliten sollen dann in Zukunft die Erde umkreisen und selbst in den entlegensten Winkeln unseres Planeten für schnelles Internet sorgen.

Mittlerweile befinden sich so viele Starlink-Satelliten im Erdorbit, dass SpaceX der weltweit größte kommerzielle Satellitenbetreiber ist. Ziel von SpaceX ist es, die Kosten des Weltraumtransports so weit zu senken, dass es möglich wird, Menschen auf anderen Himmelskörpern, insbesondere auf dem Mars anzusiedeln.

Mehr über Elon Musk

Elon Reeve Musk wurde am 28. Juni 1971 in Pretoria, der Hauptstadt von Südafrika geboren. Musk ist durch seine Beteiligung an der Gründung des Online-Bezahlsystems PayPal sowie mit dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX und als Chef des Elektroautoherstellers Tesla bekannt geworden.

Musk gründete 2002 das Raumfahrtunternehmen SpaceX. Er ist dort CEO und Raketen-Chefdesigner. Durch hohe Kosteneffizienz wurde SpaceX innerhalb von 15 Jahren zum weltweit führenden kommerziellen Anbieter von orbitalen Raketenstarts, insbesondere für den Transport von Satelliten in eine Erdumlaufbahn.

Mehr über Gwynne Shotwell

Gwynne Shotwell wurde am 23. November 1963 in Evanston im US-Bundesstaat Illinois geboren. Aufgewachsen ist sie in Libertyville, rund 60 Kilometer nördlich von Chicago, wo sie schon als Schülerin gut in Mathematik und Naturwissenschaften war.

Sie ist Ingenieurin und Unternehmerin sowie die Präsidentin und COO des Raumfahrtunternehmens SpaceX. Dort ist sie unter anderem für das Tagesgeschäft, das Unternehmenswachstum und die strategische Kundenbeziehungen verantwortlich. Unter ihrer Führung wurde SpaceX vom Start-Up zum Weltmarktführer für kommerzielle Satellitenstarts.