20190919 mainz mombach thorsten luettringhaus 2
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Mombach bietet, für einen Industrie-Vorort eher unüblich, seinen Bewohnern mit dem Mainzer Sand, dem Mombacher Oberfeld, dem Mombacher Rheinufer und den Storchenwiesen viel Natur. Die Erhaltung dieser zum Teil europaweit einzigartigen natürlichen Ressourcen liegt dem Mombacher Ortsbeirat am Herzen.

Pflegeaktion am Mainzer Sand

Aus Mitteln für örtliche Belange hat der Ortsbeirat deshalb Werkzeuge zur Pflege der Mombacher Naturschätze finanziert. Ortsvorsteher Christian Kanka und die Sprecher der Mombacher Ortsbeiratsfraktionen übergeben die Werkzeuge im Rahmen einer Pflegaktion im Mainzer Sand am 12.06.21 an den Arbeitskreis Umwelt Mombach e.V.

Der Verein kümmert sich intensiv um die Mombacher Biotope. Er erhält eine Wiedehopfhacke, eine Mistgabel, eine Heugabel und eine Astschere als neue Hilfsmittel. Diese Werkzeuge können bei der Pflegemaßnahme direkt eingesetzt werden. Die Wiedehopfhacke wird zur unter anderem zur Bekämpfung invasiver und ortsfremder Pflanzen, wie der Mahonie, und in seltenen Fällen auch der Herkulesstaude, eingesetzt. Die Mahonie ist eine Zierpflanze, die aus den umliegenden Gärten entkommen ist und sich im Mainzer Sand immer weiter aus-breitet. Sie nimmt den seltenen Pflanzen viel Lebensraum und stellt daher ein Problem dar. Darüber hinaus ist die Wiedehopfhacke insbesondere beim Ausgraben und Abhacken des umfangreichen und oberflächlich verlaufenden Wurzelwerks von Robinien sehr hilfreich.

Pflege des Fumana-Hügels

Mit der Mist- und der Heugabel können Schnittgut, Grasschnitt, Äste und Gestrüpp von den Flächen weggeräumt werden. Die Astschere dient zum Schneiden von Ostbäumen, Hecken usw.

Am 12.06.2021 widmen sich die Naturschützer der Pflege des „Fumana-Hügels“ im Mainzer Sand. Aus dem geschützten Bereich in dem das seltene und stark gefährdete Nadelröschen (Fumana procumbens) wächst wer-den Äste, Nadeln, Kiefernzapfen und Moos und andere störende Materialen entfernt. Auch die Robinienausschläge am Eingang „Westring“ zum Naturschutzgebiet werden bekämpft. Die Pflegemaßnahmen sind mit der Biotop-Betreuung abgestimmt und werden im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz durchgeführt.

Naturschutzgebiet Mainzer Sand | Foto: Thorsten Lüttringhaus

Einzigartiges Naturschutzgebiet

Der Mainzer Sand ist ein europaweit einzigartiges Naturschutzgebiet und genießt als FFH- und EU-Vogelschutzgebiet höchsten Schutzstatus. In ihm leben viele seltene Tierarten. Die Pflanzenwelt ist europaweit einzigartig. Sie ist über Jahrtausende in verschiedene Einwanderungswellen aus unterschiedlichen Gebieten entstanden. Hier treffen Pflanzen aus den Steppen Osteuropas, dem Mittelmeerraum und von den Atlantikküsten zusammen. Bedingt durch die einmalige Lage kommen hier viele Arten an der Grenze ihres jeweiligen Verbreitungsgebietes vor.

Das sandige Gebiet ist ein extremer Standort für Pflanzen. Es ist geprägt von großer Trockenheit, hohen Temperaturen, großer Sonneneinstrahlung und einer geringen Nährstoffdichte im Boden. Die Tierwelt ist ebenfalls an die herausfordernden Bedingungen und die besonderen Pflanzen angepasst

Mainzer Sand ist vielfältig bedroht

Der Mainzer Sand ist vielfältig bedroht. Nährstoffeinträge, schrumpfende Flächen, etwa durch den geplanten Autobahnausbau und die zunehmende Nutzung als Naherholungsgebiet durch die Bevölkerung machen dem Gebiet zu schaffen.

Als Offen- und Kulturlandschaft benötigt der Mainzer Sand ständige Pflege. Dieser Daueraufgabe widmet sich der Arbeitskreis. Durch die neuen Werkzeuge unterstützt der Ortsbeirat den Verein bei diesen Aufgaben.

Engagement seit mehr als 25 Jahren

Der Arbeitskreis Umwelt Mombach e.V. engagiert sich seit mehr 25 Jahren für Natur und Umwelt in Mainz und Umgebung. Aktuelle Schwerpunkte seiner Arbeit sind der europaweit einzigartige Mainzer Sand, die Storchen-wiesen in Mombach und Budenheim sowie der Schutz der Gebäudebrüter in Mombach.  B.w.

Für seine vielfältigen Aktivitäten sucht der Arbeitskreis Helfer und Unterstützer. Menschen mit Fähigkeiten im administrativen Bereich sind ebenso willkommen wie solche, die lieber praktisch arbeiten. Wer auf die eine oder andere Weise beim Arbeitskreis Umwelt aktiv werden möchte, kann sich per E-Mail unter in-fo@akumwelt.de oder telefonisch unter 06131/685868 melden.

Unterstützen kann man den Verein auch gerne durch eine Spende auf das Konto IBAN: DE81 5506 0611 0100 2048 38 BIC: GENODE51MZ6 bei der Genobank Mainz e. G.