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In der Mainzer Innenstadt brodelt es. Immer mehr Anwohner am Schillerplatz und in der Gaustraße fühlen sich durch nächtliche Ruhestörungen belästigt. Die zwei Straßen sollen laut der Leserschaft zunehmend zum Hotspot für feiernde und laute Personengruppen werden, die vor allem in den späten Abendstunden und während der Nacht für Unruhe sorgen. Wie Anwohner gegenüber BYC-News berichten, habe sich die Situation in den letzten zwölf Monaten drastisch verschlechtert. Der Wunsch nach einer lebendigen Stadt sei da, doch die Belastung durch grölende und alkoholisierte Personen überschreite mittlerweile das Erträgliche.

Anwohner berichten

„Früher war es hier abends noch ruhiger, aber in den letzten Monaten gleicht es hier einem Partygebiet“, erklärt eine Anwohnerin, die seit Jahren in der Gaustraße lebt. Besonders in den Sommermonaten habe sich die Lage zugespitzt. „Wir haben nichts gegen ein lebendiges Viertel, aber wenn Gruppen von Menschen laut schreiend durch die Straßen ziehen und teils sogar Feuerwerkskörper zünden, wird es unerträglich“, fügt sie hinzu. Viele Bewohner berichten von schlaflosen Nächten und einer zunehmenden Verschlechterung der Wohn- und Aufenthaltsqualität in der Gegend.

Die Hauptursachen für diese Entwicklung sehen die Betroffenen in der zunehmenden Respektlosigkeit von jungen Menschen. „Natürlich soll hier Leben sein, aber das Maß ist überschritten“, so ein weiterer Anwohner. Er betont, dass die Mehrheit der Nachbarn nichts gegen den Publikumsverkehr habe, aber das Verhalten einiger Gruppen sei schlicht inakzeptabel. Oft seien es alkoholisierte Menschen, die für den Lärm verantwortlich seien, was die Situation noch unberechenbarer mache. „Es ist einfach respektlos, wie sich verhalten wird.“

Die Anwohner haben bereits mehrfach Beschwerden bei der Stadt Mainz eingereicht, berichten sie weiter. Sie fordern dringend Maßnahmen, um die Situation zu entschärfen. „Wir wünschen uns mehr Präsenz von Ordnungsdiensten und der Polizei“, sagt eine betroffene Familie. Sie berichtet von mehreren Vorfällen, bei denen es zu Sachbeschädigungen gekommen sei, indem gegen die Hauswand uriniert wurde. Auch menschliche Fäkalien habe sie schon am Schillerplatz aufgefunden. „Wir haben das Gefühl, dass wir von der Stadt im Stich gelassen werden. Es braucht mehr Kontrollen, insbesondere am Wochenende.“

Müllentsorgung auf der Straße

Neben der Lärmbelästigung wird auch über die zunehmende Verschmutzung der Straßen und Grünflächen berichtet. Nach den nächtlichen Feiern bleibt oft Müll auf Gehwegen oder den grünen Bereichen entsorgt. Leere und zerschlagene Flaschen, Verpackungen und Essensreste werden achtlos weggeworfen. Die Anwohner fordern daher mehr Mülleimer in den betroffenen Bereichen, um die Verunreinigung zu reduzieren und die Stadt sauberer zu halten. „Es ist frustrierend, wenn man jeden Morgen durch den Müll laufen muss“, sagt ein Bewohner der Schillerstraße. „Mit mehr Abfallbehältern könnte man vielleicht die Menschen dazu bringen, ihren Müll ordnungsgemäß zu entsorgen.“

Gesetzliche Nachtruhe

Besonders störend ist für viele Anwohner, dass die Lärmbelästigungen oft weit über die gesetzlich geregelte Nachtruhe hinausgehen. In Rheinland-Pfalz gilt zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens eine Nachtruhe. Tätigkeiten, die diese Ruhe stören, gelten als Ruhestörung und sind strafbar. Ziel dieser Regelung ist es, den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich in ihrem Zuhause zu erholen. „Doch wer soll uns helfen, wenn sich niemand daran hält?“, fragt ein verärgerter Anwohner.

Mainzer Polizei oder Ordnungsamt zu wenig vor Ort

Während die Mainzer Polizei vereinzelt Kontrollen durchführt, mangelt es nach Meinung der Anwohner an einer kontinuierlichen Präsenz. „Die Polizei ist zu selten vor Ort“, meint eine Anwohnerin. „Wir sehen sie meistens nur, wenn es schon zu spät ist.“ Die Betroffenen wünschen sich eine engere Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Polizei, um präventiv gegen die nächtlichen Störungen vorzugehen. Die Anwohner appellieren an die Feiernden: „Habt Spaß, aber seid respektvoll und lasst anderen Menschen die Nachtruhe.“