Baetzing Lichtenthaeler e1616320714804
Baetzing Lichtenthaeler e1616320714804

Mainz. Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) hat die „Allianz rheinland-pfälzischer Krankenhäuser“ vorgestellt. Die rund 100 Kliniken im Land sollen in der Corona-Krise stärker vernetzt werden. Einige Häuser wie zum Beispiel Bingen oder Ingelheim werden sich in nächster Zeit ausschließlich auf die Behandlung des Corona-Virus spezialisieren.


Noch erlebt Rheinland-Pfalz die Ruhe vor dem Sturm, wie Bätzing-Lichtenthäler in der digitalen Pressekonferenz deutlich gemacht hat. Die Verbreitung des Corona-Virus könnte dazu führen, dass die Bettenkapazität im Land nicht mehr reicht. Deswegen sollen die Krankenhäuser in der Krise stärker zusammen arbeiten.

In den fünf großen Städten des Landes wird es Schwerpunkt-Krankenhäuser geben: also in Mainz, Ludwigshafen, Kaiserslautern, Trier und Koblenz. In der Landeshauptstadt ist es die Uniklinik. Diese sollen mit den kleineren, umliegenden Kliniken zusammenarbeiten – zum Beispiel Medikamente oder Schutzmaterial austauschen. Dafür werden regionale Kooperationen abgeschlossen. Diese werden im Detail noch formuliert. Der Prozess kann laut Bätzing-Lichtenthäler noch bis zu zwei Wochen dauern.

Es geht um Koordination

Das Land will so für einen koordinierten Umgang mit der Behandlung des Corona-Virus sorgen. Wichtig dabei sei, dass früh bekannt sei und die entsprechenden Stellen informiert würden, wenn es Landstriche gibt, in denen sich der Virus geballt verbreitet. Dann werde entsprechend gegengesteuert.

Noch sei die Spitze des Ausbruchs nicht erreicht, sagt die Gesundheitsministerin. Doch: „Wir rechnen mit stark ansteigenden Fallzahlen.“ So lange es Kapazitäten gebe, helfe man Nachbarländern. So seien fünf Patienten aus dem französischen Osten aufgenommen worden, der europaweit zu den Landstrichen gehört, in denen sich das Virus am stärksten ausgebreitet hat.

Die Krisen-Struktur ähnelt den Plänen, nach denen das Gesundheitsministerium die Klinik-Landschaft ohnehin umbauen wollte. Doch der teilweise privat geregelte Markt lässt sich nicht ohne Weiteres staatlich regeln. Auch jetzt, betont Bätzing-Lichtenthäler, gehe es nicht darum, kleinere Krankenhäuser zu entmachten. Es sei ausschließlich ein Konzept, das helfen soll, die Pandemie zu überstehen.