Nachrichten Mainz | Die Karstadtfiliale in der Landeshauptstadt Mainz schließt zum 31. Oktober 2020. Das wurde den Beschäftigten vor rund zwei Wochen mitgeteilt. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit der 62 Beschäftigten liegt bei 18 Jahren. (wir berichteten)


Für die Mainzer SPD Stadtratsfraktion ist es das absolut falsche Signal an die Mitarbeiter von Karstadt Mainz, die teils schon ihr ganzes Berufsleben dort arbeiten und immer wieder Einschnitte zur Rettung des Konzerns erduldet haben, dass diese nun gerade mal für ein halbes Jahr in eine Transfergesellschaft übergehen können, um sich von dort beruflich neu zu orientieren.

Martin Kinzelbach, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion

„Für uns ist das nicht akzeptabel, gerade mit Blick auf die derzeit weltweit wirtschaftlich schwierige Gesamtsituation. Deshalb unterstützen wir auch ganz klar die Forderung des Mainzer Betriebsrates sowie von Verdi, die Transfergesellschaft auf mindestens 12 Monate auszuweiten.“

„Schon bei unserem Gespräch Anfang Juni mit dem Mainzer Betriebsrat konnten wir nochmals persönlich feststellen, wie engagiert und voller Hoffnung die Mitarbeiter*innen waren. Daraufhin haben wir, neben einer gemeinsamen Resolution im Mainzer Stadtrat, zusammen mit unseren Koalitionspartnern sowie CDU und ÖDP umgehend einen gemeinsamen Brief an die Konzerngeschäftsführung geschickt. In diesem haben wir nochmals die Wichtigkeit beider Warenhäuser für die Mainzer Einkaufslandschaft herausgestellt sowie den Erhalt der beiden Warenhäuser der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH gefordert.“

Leider hatte die Konzerngeschäftsführung dennoch kurz danach die Schließung von Karstadt Mainz verkündet, was für die SPD-Fraktion kaum nachvollziehbar war, gerade in Anbetracht des herausragenden Standortes sowie der langjährig engagierten und loyalen Mitarbeiter. „Das Mindeste an sozialem Anstand, was die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH jetzt tun kann, ist eine genügend lange Zeit für die betroffenen Mitarbeiter zu schaffen, damit diese sich abgesichert beruflich neu orientieren und qualifizieren können“, fordert Kinzelbach abschließend.