Nachrichten Mainz | Das Projekt JULIS der Mainzer Beratungsstätte für Sexualität und geistige Behinderung, Liebelle, ist von Herzenssache e.V., der Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank, für die Weihnachtsspendenaktion 2020 ausgewählt und soll ab 2021 drei Jahre lang mit knapp 250.000 Euro gefördert werden. JULIS steht für Jugend – Liebe – Selbstbestimmung. Am 30. November startet Herzenssache seine große Weihnachtsspendenkampagne, durch die hoffentlich auch in diesem Jahr genug Spenden für die ausgewählten Projekte zusammenkommen.


Jugendspezifisches Beratungs- und Bildungsangebot aufbauen

Die Liebelle möchte in den nächsten Jahren wachsen und ihre Angebote für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland ausweiten. Mit den Fördermitteln will die Liebelle ein jugendspezifisches Beratungs- und Bildungsangebot aufbauen und hier eng mit den Förder- und Inklusions-Schulen sowie Jugendeinrichtungen zusammenarbeiten. Die Angebote der Liebelle richten sich bisher nur an erwachsene Menschen.

Petra Hauschild, Leiterin der Liebelle dazu

„Wir halten es für sehr wichtig, dass auch Kinder und Jugendliche mit Behinderung schon früh einen zwanglosen und selbstbestimmten Umgang mit ihrer Sexualität erlernen. Dabei spielt auch die Prävention und der Schutz vor sexualisierten Übergriffen eine wichtige Rolle“, erklärt Liebelle-Leiterin Petra Hauschild. „Die Anfragen von Eltern, Schulen und Jugendeinrichtungen zum Thema Liebe, Partnerschaft und Sexualität von Jugendlichen mit geistiger Behinderung sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Die Menschen haben oft viele Fragen und suchen Rat und fachliche Unterstützung bei diesem immer noch tabuisierten Thema. Das hat uns gezeigt, dass wir mit dem Projekt einen großen Bedarf decken und eine Beratungslücke schließen“, erläutert Petra Hauschild weiter.

„Hervorragende Arbeit in den letzten Jahren“

„Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das die Herzenssache damit in uns setzt“, so
Michael Huber, Geschäftsführer der in.betrieb gGmbH Gesellschaft für Teilhabe und
Integration, zu der die Beratungsstätte Liebelle gehört. „Es zeigt, dass die Liebelle in den
letzten Jahren eine hervorragende Arbeit geleistet hat, von der auch die neuen
Beratungsangebote profitieren werden.“

Mehr über die Liebelle: Die Liebelle ist eine bundesweit bisher einmalige Beratungs-, Bildungs- und Forschungsstätte für das Thema „Sexualität und geistige Behinderung“ mit Sitz in Mainz. Das Thema Sexualität von Menschen mit Behinderung ist nach wie vor ein Tabuthema. Mit der Vermittlung eines positiven Zugangs zu Liebe, Partnerschaft und Sexualität möchte die Liebelle die Menschen darin unterstützen, ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung wahrzunehmen. Auch die Prävention von sexualisierter Gewalt ist ein wesentlicher Bestandteil. Die Liebelle bietet hierzu Beratung und Bildungsangebote, auch für Angehörige, Schulen und Fachkräfte. Die Liebelle ist ein Projekt der in.betrieb gGmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration und des pro familia Ortsverbandes Mainz e.V. Sie wurde 2015 mit Unterstützung der Aktion Mensch aufgebaut. Seit Mai 2018 wird die Liebelle für drei Jahre von der SKala-Initiative gefördert. SKala ist eine Initiative der Unternehmerin Susanne Klatten in Partnerschaft mit dem gemeinnützigen Analyse- und Beratungshaus PHINEO. Das neue Projekt JULIS soll ab Mai 2021 für drei Jahre von Herzenssache e.V., der Kinderhilfsaktioin von SWR, SR und Sparda-Bank, unterstützt werden.