Rheinland-Pfalz startet flächendeckendes Telenotarztsystem

Notarzt Symbolbild BYC-News

Das Land Rheinland-Pfalz verfügt ab sofort über ein flächendeckendes, landeseinheitliches und rund um die Uhr verfügbares Telenotarztsystem. Mit der vollständigen 24/7-Inbetriebnahme setzt Rheinland-Pfalz bundesweit neue Maßstäbe in der notfallmedizinischen Versorgung eines Flächenbundeslandes und stärkt den Rettungsdienst nachhaltig.

Innenminister Michael Ebling bezeichnete die Einführung als Meilenstein: „Mit der 24/7-Inbetriebnahme des flächendeckenden Telenotarztsystems betreten wir in Rheinland-Pfalz eine neue Ära der Notfallversorgung“, sagte Ebling. „Wir stärken den Rettungsdienst dort, wo jede Minute zählt, und stellen sicher, dass medizinische Expertise jederzeit verfügbar ist. Unabhängig von Ort, Tageszeit oder Wetterlage.“

Digitale Unterstützung für Rettungskräfte – jederzeit und überall

Das Telenotarztsystem ermöglicht es Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern, bei Bedarf rund um die Uhr einen Notarzt digital zuzuschalten. Über sichere Audio-, Video- und Datenübertragungen können medizinische Fachärztinnen und Fachärzte unmittelbar in die Versorgung eingebunden werden und diagnostische sowie therapeutische Entscheidungen unterstützen.

Ziel des Systems ist eine schnellere, effizientere und qualitativ hochwertige präklinische Patientenversorgung. Besonders in ländlichen Regionen sowie bei parallelen Einsatzlagen trägt der Telenotarzt dazu bei, Engpässe zu vermeiden und die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

„Dieses System verbessert nicht nur die Versorgungssicherheit der Patientinnen und Patienten, sondern auch die Arbeitsbedingungen unserer Einsatzkräfte“, betonte Innenminister Ebling. „Es ist ein starkes Beispiel dafür, wie moderne Technik ganz konkret hilft, Leben zu schützen.“

Schrittweise Einführung – nun landesweit im 24/7-Betrieb

Der operative Pilotbetrieb des Telenotarztsystems startete am 13. Juli 2023 an der BG-Unfallklinik Ludwigshafen. Am 1. Oktober 2024 wurde das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier angebunden; zeitgleich begann dort der Betrieb an sieben Tagen die Woche für jeweils zwölf Stunden.

Seit Oktober 2025 sind zudem die Universitätsmedizin Mainz sowie das Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern Teil des landesweiten Netzwerks. Mit der vollständigen Anbindung aller Standorte steht das Telenotarztsystem nun landesweit rund um die Uhr zur Verfügung.

Das System wird fortlaufend weiterentwickelt und wissenschaftlich evaluiert. Mit der Einführung unterstreicht Rheinland-Pfalz seinen Anspruch, innovative Technologien frühzeitig einzusetzen und den Rettungsdienst dauerhaft zu stärken.