Flughafen
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Nachrichten Frankfurt | Die Lufthansa ist Europas größte Fluglinie. Noch bis vor wenigen Wochen war sie auch profitabel. Doch wegen der Corona-Pandemie schwindet die Liquidität der Airline. Laut Lufthansa-Chef Carsten Spohr macht die Fluggesellschaft eine Million Euro Verlust. Pro Stunde.

 


Interne Videobotschaft von Lufthansa-Chef

Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagte in einer internen Videobotschaft an die Mitarbeiter, dass die Krise „deutlich länger dauern wird als wir uns das noch vor wenigen Wochen alle haben vorstellen können“ Die Videobotschaft liegt der französischen Nachrichtenagentur AFP an vor. Pro Stunde verliere die Lufthansa „ungefähr eine Million Euro“ ihrer Liquiditätsreserven. „Tag und Nacht. Woche für Woche, und wohl auch noch Monat für Monat.“, so Spohr.

Verhandlungen über die Zukunft der Lufthansa

Die Verhandlungen mit der Lufthansa zeigen wie schwierig das Vorhaben des Staates ist, sich an Unternehmen zu beteiligen, die in Not geraten sind. Mit dem Wirtschaftsministerium und dem Kanzleramt verhandelt die Lufthansa derzeit über die Rettung der Airline. Die Entscheidung über eine Rückverstaatlichung der Airline dürfte in der kommenden Woche fallen. Damit wäre die Lufthansa das erste Unternehmen überhaupt, an dem sich der Staat im Zuge der Corona-Pandemie beteiligt.

Die Koalition hat mit dem Gesetz zur Errichtung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) die Voraussetzungen für den tiefsten Eingriff in das Wirtschaftsgeschehen seit Bestehen der Bundesrepublik geschaffen. Nur die EU-Kommission muss den staatlichen Beihilfen noch zustimmen. Dann stehen dem Staat 100 Milliarden Euro bereit, um sich an Firmen zu beteiligen, welche durch die Corona-Krise in finanzielle Not geraten sind.

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Bundesverband der Deutschen Industrie hält Beteiligungen des Staates für vertretbar

Selbst der Bundesverband der Deutschen Industrie hält „zeitlich begrenzte Beteiligungen des Staates“ für vertretbar. Aber „nur dann, wenn Unternehmen nachweislich durch den Shutdown in die Liquiditätskrise kamen und nur so vor der Insolvenz gerettet werden können“, sagte der BDI-Präsident Dieter Kempf.

Doch die Verhandlungen darüber, wie es mit der Lufthansa weitergehen soll machen deutlich, wie schwierig die Entscheidungen im Einzelfall werden können. Die Lufthansa wird jedoch wohl nicht der einzige schwierige Fall in Zukunft bleiben.