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Nachrichten Frankfurt | Der Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG hat in einer Sitzung an diesem Montag für die Annahme des vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesrepublik Deutschland angebotenen Stabilisierungspakets gestimmt und damit auch die angekündigten Zusagen an die EU-Kommission akzeptiert.


Lufthansa gibt Start- und Landerechte in Frankfurt und München ab

Zum Paket gehört, dass die Deutsche Lufthansa AG 24 Start- und Landerechte in Frankfurt und München abgibt. Bereits an diesem Freitag hatte auch der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG dem Paket formal zugestimmt (wir berichteten).

„Es war eine sehr schwierige Entscheidung.“

Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Lufthansa AG, sagt: „Es war eine sehr schwierige Entscheidung. Nach intensiver Diskussion haben wir uns dazu durchgerungen, dem Vorschlag des Vorstands zuzustimmen. Wir empfehlen unseren Aktionären, diesen Weg mitzugehen, auch wenn er ihnen substanzielle Beiträge zur Stabilisierung ihres Unternehmens abverlangt. Es muss aber deutlich gesagt werden, dass vor der Lufthansa ein sehr schwieriger Weg liegt.“

Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG dazu

„Die Stabilisierung unserer Lufthansa ist kein Selbstzweck. Gemeinsam mit der Bundesregierung muss es unser Ziel sein, unsere Spitzenposition im globalen Luftverkehr zu verteidigen. Für diese Perspektive sind wir allen an der Stabilisierung Beteiligten, inklusive unseren Kunden, Mitarbeitern und Aktionären dankbar. Wir werden sie nicht enttäuschen und jetzt hart daran arbeiten, die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit unserer Airline Gruppe zu sichern.“

Genehmigung der Wettbewerbsbehörden und der Zustimmung der Aktionäre

Nachdem sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat der Gesellschaft das Stabilisierungspaket verabschiedet haben, bedarf es nun noch der Genehmigung der Wettbewerbsbehörden und der Zustimmung der Aktionäre. Die zur Stabilisierung zugesagten Kredite und Einlagen sollen anschließend so schnell wie möglich wieder zurückgeführt werden.

Die Deutsche Lufthansa AG wird ihre Aktionäre zu einer außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni 2020 einladen. Die Versammlung wird für die Anteilseigner in einem Livestream auf der Internetseite des Unternehmens übertragen. Aktionäre haben vorab die Möglichkeit, ihre Fragen einzureichen. Aktionäre, die sich vorab für die Online Services registriert haben, können dort auch an der Abstimmung teilnehmen, für die erweiterte elektronische Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

Auf der Tagesordnung dieser außerordentlichen Hauptversammlung stehen ausschließlich die mit dem WSF ausgehandelten Stabilisierungsmaßnahmen. Um die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu sichern, ist eine Zustimmung der Hauptversammlung mit der erforderlichen Mehrheit notwendig.

Flugverkehr in den kommenden Jahren nicht auf Vorkrisenniveau

Bereits heute ist absehbar, dass der internationale Flugverkehr auch in den kommenden Jahren nicht das Vorkrisenniveau erreichen wird.

„Die zu erwartende, langsame Markterholung im globalen Luftverkehr macht eine Anpassung unserer Kapazitäten unausweichlich. Mit unseren Tarif- und Sozialpartnern wollen wir unter anderem darüber sprechen, wie die Auswirkungen dieser Entwicklung möglichst sozialverträglich abgefedert werden können“, sagt Carsten Spohr.

Über den aktuellen Stand und die erforderlichen Maßnahmen in Deutschland wird der Vorstand mit den Gewerkschaften Verdi, Vereinigung Cockpit und UFO bei einem Spitzengespräch beraten.