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Der Zulauf zur Kurzarbeit und der Lockdown in der Gastronomie haben die Bruttolöhne in Deutschland nominal, also nicht preisbereinigt, sinken lassen – um 0,1 Prozent von 2019 auf 2020. Es ist der erste Rückgang der Bruttolöhne seit der Deutschen Wiedervereinigung, wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat.


Lohntechnisch liegen vergleichsweise gute Jahre hinter den Deutschen. Zumindest nominal – also ohne Berücksichtigung der Preissteigerungen. Von 2010 bis 2020 sind die Bruttolöhne um 28,5 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

Doch nun kam es zum ersten Rückgang, seit dem die Statistik für das vereinte Deutschland erhoben wird. Besonders betroffen sind laut Amt die Branchen, die direkt von den Folgen des Lockdowns betroffen sind und waren: die Luftfahrt, die Gastronomie sowie die Reisebranche.

Realer Rückgang noch höher

Da die Preise gleichzeitig gestiegen sind, fällt der preisbereinigte Rückgang deutlicher aus: Demnach haben die Deutschen 2020 brutto 0,6 Prozent weniger verdient als im Jahr davor. Einen realen Lohnrückgang hat es zuletzt 2009 gegeben. Im Jahr der Börsenkrise waren es 0,2 Prozent.

Auf die Renten wirkt sich die Situation nicht unmittelbar aus. Noch nicht. Obwohl die Renten an die allgemeine Lohnentwicklung gekoppelt sind. Doch zum einen gibt es bei der Anpassung ein Jahr Verzögerung und zum anderen schließt die „Rentengarantie“ ein Senken der Renten aus. Allerdings ließe sich das Gesetz dazu auch ändern. Die Rente im Westen nicht zu erhöhen, ist für dieses Jahr zudem schon beschlossen.

In den letzten zehn Jahren ist der Rentenwert im Westen um 25,7 Prozent gestiegen, teilt das Statistische Bundesamt mit – im Osten waren es 37,7 Prozent. Das ist eine Folge des politischen Ziels, die Zahlungen im Gebiet der ehemaligen DDR an die im Westen anzupassen.