Eine Gruppe namens „Menschen statt Profite“ hat für diesen Dienstag zu einer Demonstration auf dem Schillerplatz aufgerufen. Die Veranstalter sprechen sich zwar gegen die nächtliche Ausgangssperre aus – aber nicht grundsätzlich gegen Corona-Maßnahmen. Diese sollten sich ihrer Meinung nach verstärkt gegen die Wirtschaft statt gegen Privatpersonen richten.


Beworben wird die Demo unter anderem von der Gruppe „Gutmenschliche Aktion Mainz“. Das Auftreten der gleichen Personen in unterschiedlichen Gruppen ist für die Szene links der SPD üblich. Realistisch geschätzt dürfte die Teilnehmerzahl an diesem Dienstagabend zwischen 50 und 100 Teilnehmern liegen.

Die Gutmenschliche Aktion grenzt sich auf ihrer Facebookseite-Seite von den „Querdenkern“ ab. Auf der Mainzer Demo gehe es nicht darum, Corona-Maßnahmen komplett abzulehnen. Doch statt private Menschen zu verfolgen, wie etwa bei der nächtlichen Ausgangssperre, sollten die Maßnahmen stärker auf die Wirtschaft zielen. „Menschen statt Profite“ halt.

Zero Covid gefordert

Trotz der Abgrenzung ist die Demonstration in den eigenen Reihen offensichtlich umstritten. Das lässt zumindest die Diskussion vermuten, die sich auf der Facebook-Seite entbrannt hat. Anhänger befürchten, dass die Abgrenzung zu den Querdenkern eben nicht funktioniere und deren Anliegen gestärkt würden.

Zu den Zielen der Demonstration formuliert die Gutmenschliche Aktion: „Wir und #Menschenstattprofite fordern einen harten Zero-Covid-Lockdown, um eine Perspektive für den Sommer mit niedrigen Corona-Zahlen zu schaffen.“ Alle Bereiche des Lebens müssten dafür geschlossen werden. Das beträfe dann nicht nur Kitas und Schulen, sondern auch Betriebe. In „der Wissenschaft“ sei diese Forderung ein Konsens.

„Euch schützt kein Cop“

In den Betrieben vermutet die Gruppe einen der größten „Treiber der Pandemie“. Würden diese geschlossen, so die Gutmenschliche Aktion, sei die Gruppe „nicht generell gegen die Ausgangssperre“.

Die Gruppe besteht darauf, dass beim Zug durch die Stadt FFP2-Masken getragen werden. Wer keine habe, für den gebe es vor Ort welche. Menschen mit einer Maskenbefreiung sollten zuhause bleiben: „Da gibt es keinen Spielraum.“ Auch andere AHA-Regeln wie das Abstandsgebot müssten, so die Aktion, „strikt“ eingehalten werden.

Querdenker würden von der Demo runtergeschmissen. „Da kann euch kein Cop der Welt vor schützen. Wir haben die Schnauze von euch voll und ihr habt die Rote Linie in Mainz erfolgreich um dutzende Kilometer übersprungen“, formuliert es die Gutmenschliche Aktion auf Facebook.


Die Demonstration startet um 19 Uhr auf dem Schillerplatz und zieht von dort durch die Stadt.