Recycling, Quelle: pixabay.com

Recycling beginnt buchstäblich vor der Haustür. Denn wer seinen Müll trennt und dann dementsprechend entsorgt, tut direkt etwas für die Umwelt. In der Praxis ist der hohe Stellenwert des Themas Recycling nicht in den Köpfen aller verankert, wie beispielsweise Fälle von illegaler Müllentsorgung zeigen. Um das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie nützlich recycelte Ware sein kann, soll im Folgenden erläutert werden, wo recycelte Stoffe landen und wie gut recycelte Ware wirklich ist.

Wie gut sind recycelte Büromaterialien?

Dass kompatible Toner und Druckerpatronen hier und da einen schlechten Ruf haben, weil sie nicht passen, ist auf Anbieter zurückzuführen, die mit wenig technischer Akribie kompatible Toner auf den Markt gebracht haben. Bei versierten Anbietern, wie beispielsweise bei Tonerpartner, gibt es weder Abstriche bei der Druckqualität noch werden die Geräte in Mitleidenschaft gezogen. Darüber hinaus bietet der Online-Händler Recycling-Tonerkartuschen an.

Um als Rebuilt- oder Refill-Tonerkartusche über den Ladentisch gehen zu können, durchläuft das Druckerzubehör bei Tonerpartner mehrere Stationen. Verschleißteile werden getauscht, die Funktion wird überprüft, anschließend erfolgt eine Qualitätsprüfung. Erst dann gehen recycelte Tonerkartuschen zum Kunden. Vor allem die Berge an Plastikmüll, die durch nicht recycelte Tonerkartuschen und Tintenpatronen entstehen, können durch diesen Weg des Recyclings reduziert werden. Zudem gibt es die recycelten Toner für weniger Geld als neue Tinte, was unterm Strich dem Verbraucher Geld spart.

Recyclingpapier fristet – übrigens ebenso zu Unrecht wie Tintenpatronen – ein ebenso schlechtes Dasein, obgleich die Qualität in diesem Bereich sogar deutlich zugenommen hat. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk heißt es seitens der Energie- und Umweltforschung, dass nicht nur die Qualität des Papiers verbessert wurde, sondern auch sogenannte Bleichprozesse soweit optimiert wurden, dass weder fühl- noch sichtbar ist, ob es sich um Recyclingpapier handle oder nicht. Was geblieben ist, sind die Vorbehalte gegen das Papier und zwar sowohl in Unternehmen als auch in Privathaushalten. Um zu verhindern, dass weitere Massen von Bäumen abgeholzt werden, um Papier zu generieren, wird nachdrücklich die Verwendung von recyceltem Papier empfohlen.

Was bringt das Recycling von Handys?

Wer Handys recycelt, hilft dabei wichtige Rohstoffe zu erhalten. Neuere Modelle lassen sich sogar wiederbeleben. Quelle: pixabay.com

In der Region gibt es zahlreiche Recyclingstellen für Handys. In Ingelheim, Groß-Winterheim, Nierstein, Schwabsburg, Ockenheim, Dolgesheim und in zahlreichen anderen Ortschaften stehen sogenannte Handysammelboxen, in denen seit Oktober 2019 bereits 2000 Mobiltelefone abgegeben wurden. Doch auch wenn die Zahl beachtlich scheint, schlummern vielerorts ungenutzte Handys in Schränken, obgleich sie – beim Recycling – durchaus wertvoll sind.

Wer sein Handy recycelt, reduziert die Berge von 40 Millionen Tonnen Elektroschrott jährlich und kann dem Gerät darüber hinaus auch noch zu weiterem Leben verhelfen. Kann der Akku wiederverwendet werden oder es bedarf lediglich der Datenlöschung und der Erneuerung einiger Einzelteile, ist diese Form des Recyclings deutlich umweltfreundlicher, als das Handy in den Müll zu werfen. Je nachdem, wo das Handy abgegeben wird, kann es vielleicht sogar einen guten Zweck erfüllen, wenn der Erlös beispielsweise einem Naturschutzprojekt zugutekommt.

Wie gesund sind Kleidungsstücke aus recyceltem Plastik?

Diese Frage beantwortet die AOK in ihrem Gesundheitsmagazin und erklärt: Kleidung aus recycelten PET-Flaschen kann zum gesundheitlichen Problem werden. Kunstfasern basieren auf Mikroplastik. Diese könnten eingeatmet werden oder gelangen beim Waschen langfristig ins Trinkwasser. Deswegen empfiehlt die AOK keine Kleidungsstücke zu tragen, die aus Kunstfasern hergestellt wurden – weder neue noch recycelte Kleidung. Das Prinzip der Modehersteller, die dem Recycling-Trend verfallen sind, folgt dieser Produktionsweise: Plastikmüll wird gereinigt, zerkleinert, eingeschmolzen und dann als Polyesterfaser so versponnen, dass sie ähnlich nutzbar ist wie beispielsweise Baumwolle. Gut und richtig ist, dass selbst bei der Reinigung und Wiederherstellung weniger Kohlenstoffdioxid entsteht als dies bei der Neuanfertigung von Plastik der Fall ist.

Auch wenn die AOK recycelte Kleidung nicht empfiehlt, gäbe es dennoch Möglichkeiten, sich nachhaltig zu kleiden und das funktioniere ganz einfach, denn: Wer weniger Kleidung kauft, verhält sich ebenso nachhaltig wie Menschen, die hochwertige Kleidungsstücke kaufen, die lange halten und so Bestand haben. Fliegt ein Kleidungsstück dennoch aus dem Schrank, sollte es im Altkleidercontainer landen. So wird aus dem Kleidungsstück beispielsweise eine Spende. Wer besonders hochwertige Kleidung nicht einfach in den Container werfen möchte, könnte auch auf einem Flohmarkt eine neue Heimat für die Kleidungsstücke finden.

In der Praxis wird nur wenig Plastik wiederverwertet

Wer in Unverpackt-Läden kauft und trockene Lebensmittel in Gläsern lagert, reduziert die Verwendung von Plastik, Quelle: pixabay.com

Deswegen sollte aktiv daran mitgewirkt werden, bewusst plastikfrei zu leben und zu konsumieren. Ökotest spricht davon, dass weniger als die Hälfte der Kunststoffe überhaupt recycelt werden können.

Wer bewusst auf Plastik im Alltag verzichten möchte, kann an diversen kleinen Stellschrauben drehen:

 

  • Wer zum Metzger geht, könnte Behälter von zuhause mitbringen – das spart jede Menge Plastikverpackung.
  • Auch die Brotzeit für die Kinder oder der eigene Mittagssnack sollten in wiederverwendbaren Behältern anstatt in Alufolie verpackt werden.
  • Wer im Verkaufsmobil „unverpackt“ kauft, das seit Februar 2022 in Rheinhessen unterwegs ist, reduziert Verpackungsmüll.
  • Wer nicht im Unverpackt-Laden einkaufen kann oder möchte, spart mit Großverpackungen oder Nachfüllpacks an Plastikmüll.
  • Obst und Gemüse sollte besser in Einkaufsnetze verpackt werden anstatt in Plastiktüten. Auch Tragetaschen aus Stoff lassen sich hierfür bestens nützen.
  • Wer „to go“ konsumiert, sollte an Mehrweg-Behältnisse für den Kaffee, den Salat oder die anderen Konsumgüter denken, die sonst in Einwegverpackung für den Konsum unterwegs verpackt werden.
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