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Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu. Und auch dieses Jahr war für Vereine nicht unbedingt einfach. BYC-News sprach mit Andreas Schmitt, dem 1. Vorsitzenden vom Verein Lebensmittelpunkt in Ingelheim darüber, was sie in diesem Jahr erlebt haben und was sie sich für das neue Jahr wünschen.


Der Verein Lebensmittelpunkt Ingelheim

Der Verein sammelt täglich mit vereinseigenen Kühlwagen Lebensmittel bei Händlern und Lieferanten ein. Im Anschluss an die Touren werden die Lebensmittel nochmal aussortiert. Auch Privatpersonen können dort Lebensmittel abgeben – Aus Sicherheitsgründen allerdings nur Konserven und haltbare Lebensmittel. An bestimmten Ausgabe-Terminen können sich andere Menschen die Lebensmittel dann abholen. Das Motto des Vereins: „Ob jung, ob alt, ob arm, ob reich, wir geben an jeden gleich“. Denn für den Lebensmittelpunkt spielt es keine Rolle wer vorbei kommt und wie die privaten Lebensumstände sind. Man braucht also auch keinen Bedarfsausweis, denn das Hauptziel des Vereins ist es, dass keine Lebensmittel im Müll landen.

Ein tolles Team und neue Kooperationspartner

„Wir sind jetzt seit einem Jahr in den Räumlichkeiten der AWO mit dabei. Das ist sehr positiv, dass es da bislang noch nie irgendwelche Probleme gab. Wir freuen uns, die AWO unterstützen zu können und mit ihr einen tollen Kooperationspartner an der Seite zu haben. Zudem haben wir uns sehr darüber gefreut, dass viele neue Leute in diesem Jahr zu uns kamen. In der Zwischenzeit ist bekannt geworden, dass wir nicht nur für Bedürftige da sind, sondern dass jeder zu uns kommen kann“, erklärt Andreas Schmitt.

Weiter sagt er: „Auch freuen wir uns darüber, dass wir viel in den Medien erwähnt wurden und vor allem durch Corona einige neue Kooperationspartner dazugewonnen haben. Viele davon haben bereits angekündigt auch nach Corona weiterhin mit uns zusammen arbeiten zu wollen. Nun haben wir schon so viele Lebensmittel, dass wir auch in Bingen eine Ausgabe der Lebensmittel einrichten konnten, die sehr gut angenommen wird“

Aus Fremden wurden Freunde

Auch die ehrenamtlichen Helfer seien in der Zwischenzeit ein super eingespieltes Team. Jeder wisse was er zu tun habe und die ganzen Arbeitsschritte laufen vollkommen reibungslos. Der Verein hat mittlerweile rund 20 Helferinnen und Helfer. „Sowohl die Helfer, als auch die Menschen, die bei uns Lebensmittel holen, haben hier einen Ort gefunden, an dem sie in Kontakt kommen können. Daraus sind schon tolle Freundschaften entstanden zwischen Menschen, die womöglich im normalen Leben niemals ins Gespräch gekommen wären. Das freut uns natürlich besonders, dass aus Fremden Menschen Bekannt wurden und aus Bekannten schließlich Freunde“, so Schmitt.

„Natürlich hatten auch wir in diesem Jahr weniger schöne Erfahrungen gemacht. Gerade während Corona mussten wir ein paar Hausverbote aussprechen, da sich die Menschen zum Teil wirklich schlecht verhalten haben. Ein oder zwei Mal mussten wir auch die Polizei rufen, weil die Personen das Gelände trotz ausgesprochenem Hausverbot nicht verlassen haben. Sowas ist natürlich auch für uns immer schade, da wir den Menschen ja eigentlich helfen möchten. Im Großen und Ganzen sind die Leute aber sehr freundlich und halten sich an alle Maßnahmen“, betont der erste Vorsitzende abschließend.

Wünsche des Vereins für 2022

„Wir wünschen uns auf jeden Fall, dass wir im Jahr 2022 unser Cafe für Jedermann eröffnen können. Das wäre das erste Cafe in Rheinland-Pfalz, was rein auf Spendenbasis und vereinsgeführt wird. Dafür benötigen wir natürlich die entsprechende Ausstattung. Wenn wir ein Cafe haben, können wir abends auf unserem Vorplatz auch mal Grillabende machen oder mal ein Fußballspiel zusammen schauen. Solche kleinen Events an dem die Menschen sich einfach treffen können“, berichtet Schmitt. Dadurch könne man einen Platz schaffen, an dem man zusammenkommen kann.

Besonders für Menschen, die im Alltag eher weniger Sozialkontakte haben wäre das eine tolle Möglichkeit sich auch mal zusammenzusetzen und Kontakte zu knüpfen. Sowohl in Zeiten von Corona als auch danach sei es dem Verein besonders wichtig einen solchen Ort der Begegnung zu schaffen.

Verschwendung der Lebensmittel reduzieren

Außerdem erklärt der Vorsitzende, was natürlich auch im neuen Jahr wieder das große Ziel des Vereins ist: „Zudem wünschen wir uns, dass noch mehr Betriebe sich dazu bereit erklären, ihre Lebensmittel nicht wegzuwerfen sondern an einen Verein wie uns abzugeben. Uns ist es einfach wichtig, dass die Lebensmittel nicht weggeworfen werden“