Mainz6
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Mainz wird nicht Ausrichter der Landesgartenschau in Rheinland-Pfalz. Ausrichter der Landesgartenschau 2027 wird Neustadt an der Weinstraße sein. Mainz gratuliert Neustadt an der Weinstraße ganz herzlich zu diesem tollen Sieg und wünscht für die Vorbereitungen und Umsetzung nur das Beste. Neustadt an der Weinstraße wird durch die Landesgartenschau 2027 eine dauerhafte Aufwertung erleben, ein Mehrwert für alle Rheinland-Pfälzer.


Oberbürgermeister Ebling zeigt sich am Tag der Verkündung traurig, aber optimistisch

„Ich gratuliere Neustadt an der Weinstraße. Die Landesgartenschau 2027 wird sicher fulminant. Ein bisschen traurig bin ich natürlich, dass unsere Bewerbung nicht die Zustimmung der Entscheider:innen gefunden hat. Dennoch stehe ich hier heute auch mit viel Optimismus und sage: nach wie vor sehe ich in den Konzepten, die wir für unsere Bewerbung entworfen haben, großes Potential für die nachhaltige Entwicklung unserer Stadt und die Aufwertung öffentlicher Grün- und Naherholungsflächen in der Landeshauptstadt. Mit diesen Konzepten wollten wir auch unser kulturelles Erbe stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Gründe genug zu sagen: Wir packen die Pläne und Konzepte nun nicht ins Archiv, sondern arbeiten trotzdem an ihrer Umsetzung! Zwar ohne festen Endpunkt „Landesgartenschau 2027“, aber mit viel Motivation und der Agenda 2030 für unsere Stadt fest im Blick.“

Wie alle Städte in Rheinland-Pfalz, Deutschland, Europa und der Welt steht Mainz in den 2020er Jahren vor großen Aufgaben: der Klimaschutz, die Energiewende, die Zukunft der Mobilität, die Sicherung des sozialen Zusammenhalts, die Bewahrung von Biodiversität und natürlichen Ressourcen sind nur einige der Herausforderungen der Stadtentwicklung in diesem und den kommenden Jahrzehnten. Mit der Bewerbung hat Mainz neue Lösungswege beschrieben und wird diese gehen, um Antworten auf die drängenden Fragen der Stadt der Zukunft zu finden.

Grün- und Umweltdezernentin Janina Steinkrüger

„Neue Konzepte zur Stärkung der städtischen Freiräume besitzen eine besondere Bedeutung. Denn eine vielfältige Stadtgesellschaft hat vielfältige Nutzungsansprüche, die sich auf den Plätzen, in den Parkanlagen, auf den Sport- und Spielflächen wiederfinden müssen“. Was ebenso verstärkt auf die Innenstadtlagen mit ihrem Einzelhandel und die Gastronomie zutrifft. Es muss deshalb für den Aufbruch in die Stadt der Zukunft gelingen, bestehende Freiräume, ihre Nutzbarkeit und ihre Vernetzung, die ökologische Qualität und die kulturhistorische Ausstrahlung deutlich zu verbessern.

Die Junge Union (JU) Mainz bedauert die verpasste Chance der Stadt Mainz bei der Bewerbung zur Landesgartenschau 2027

„Zweiter Gewinner, wie es OB Ebling nennt, ist nun mal auch der erste Verlierer! Die Mainzerinnen und Mainzer hätten sich sehr über die Landesgartenschau vor Ort gefreut, vor allem wenn das Konzept stimmig gewesen wäre“, ist sich der Kreisvorsitzende der JU Mainz, Torsten Rohe, sicher. „Hier wurde wieder einmal eine große Chance verpasst!“.

Für die jungen Christdemokraten kommt die Entscheidung gegen Mainz und für Neustadt an der Weinstraße nicht überraschend, biete aber Gelegenheit gemachte Fehler in der Planung zu korrigieren.

„Das Konzept der Stadt Mainz, nicht die Innenstadt und die Rheinpromenade aufzuwerten, sondern auf den Volkspark zu fokussieren und für die breite Bevölkerung teilweise zu sperren, war alles andere als eine gute Idee und würdedie aktuell angespannte Situation an fehlenden Räumen für junge Menschen weiter verschärfen. Wir brauchen ein städtebauliches Konzept, dass die Lebensqualität in allen Bereichen der Mainzer Innenstadt erhöht. Das würde auch dem Einzelhandel in Mainz helfen. Man muss die Entscheidung jetzt als Gelegenheit sehen, diesen falschen Fokus auf den Volkspark in der Planung zu korrigieren.“, so Marc Philipp Janson, stellvertretender Vorsitzender der Jungen Union und der CDU in Mainz

„Am Rheinufer ist von Mombach über die Neustadt zur Altstadt bis nach Weisenau und Laubenheim viel Potenzial!“, ergänzt Rohe, der auch Stadtbezirksvorsitzender der CDU Mainz-Neustadt ist und in der Vergangenheit regelmäßig eine Aufwertung der Rheinpromenade forderte.

Die Junge Union spannt den Bogen weiter

„Aktuell haben wir sehr wenig Lebens- und Freizeitraum für junge Leute in Mainz, was der verfehlten Stadtplanung der Ampel geschuldet ist. Die aktuelle Debatte um den Winterhafen zeigt doch: Wir benötigen mehr Freiräume zum Grillen, zum geselligen Beisammensein und für den Sport. Diese müssen sich jedoch über die Stadt verteilen, sodass einzelne Flächen nicht überlaufen werden. Die Betonbebauung am Zollhafen war da ebenfalls nicht hilfreich und die Bewerbung der Stadt Mainz zur Landesgartenschau hat jede innovative Idee vermissen lassen, die Stadt nachhaltig und für alle Generationen durch Fördermittel des Landes aufzuwerten und zu gestalten!“, so Rohe und Janson abschließend.

Alexandra Gill-Gers, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion

Mit Enttäuschung nimmt die SPD-Stadtratsfraktion die Entscheidung zur Vergabe der Landesgartenschau 2027 nach Neustadt zur Kenntnis. „Glückwunsch an Neustadt! Natürlich bedauern wir die Entscheidung, glauben aber auch, dass die entwickelten Pläne für Mainz ein großes Potenzial haben.“, gibt sich Alexandra Gill-Gers, Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion zuversichtlich.

„Wir wollen alles daran setzen, auch ohne Landesgartenschau in Mainz das römische Erbe noch sichtbarer zu machen, unser vielfältiges kulturelles Erbe zu präsentieren, aber auch dem Bedarf unserer wachsenden Stadt nach nutzbarer Frei- und Freizeitfläche gerecht zu werden. Diese Aufgabe endet nicht mit der Bewerbung.“, so Gill-Gers.

Vor allem Themen wie Klimaschutz, Biodiversität und der Wunsch nach öffentlichem Raum für soziales Miteinander werden über Jahre hinaus aktuell bleiben. „Die vielen Ideen, die sich im Rahmen der Bewerbung auch aus der Stadtgesellschaft heraus entwickelt haben, werden für uns alle auch weiterhin bei der Beantwortung dieser Zukunftsfragen eine wichtige Rolle spielen.“.


Die SPD-Vorsitzenden Mareike von Jungenfeld und Christian Kanka

„Die Stadt hatte eine sorgfältig ausgearbeitete Bewerbung mit vielen guten Ideen vorgelegt. Wäre das Konzept im Rahmen der Gartenschau verwirklicht worden, hätte es ein Ereignis gegeben, das die Bürgerinnen und Bürger in Mainz wie auch viele auswärtige Gäste begeistert hätte. Gleichzeitig wären die für die Gartenschau vorgesehenen Bereiche über die Veranstaltungsdauer hinaus attraktiv neu gestaltet worden.“

„Wir glauben aber nicht, dass die Erarbeitung des Konzepts und die Bewerbung vergebens waren. Viele der Vorhaben können auch außerhalb der Gartenschau verwirklicht werden. Die Pläne sollten darauf geprüft werden und wenn möglich in Angriff genommen werden. Der Stadt wird das gut tun.“

Stefan Hemschemeier, Fraktionsvertreter der Mainzer LINKEN

„Die noch aus dem Wahlkampf von OB Ebling stammende Idee, den Instandhaltungs- und Sanierungsstau der Mainzer Parkanlagen mit Landeszuschüssen aus dem Gartenschau-Budget anzugehen, hat offenbar nicht einmal im Wirtschaftsministerium überzeugt. Von der Sperrung der vielgenutzten Erholungsflächen und der geplanten Erhebung von Eintrittsgeld für Stadt- und Volkspark ganz zu schweigen.“

Carmen Mauerer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und umweltpolitische Sprecherin der Mainzer Linken

„Dieses fade und wenig innovative Konzept hat sich als Bumerang erwiesen: Wenn ausgerechnet die einzige Großstadt unter den Bewerbern keinen Schwerpunkt auf neue, mutige Konzepte für die Weiterentwicklung typischer städtischer Quartiere legt – wo soll dann die von einer Gartenschau erwartete „zukunftsfähige Kommunalentwicklung“ sein?“

„Die Stadtverwaltung hat es auch geschafft, die vielen in die Bürgerbeteiligung eingebrachten Ideen für innovative Projekte im städtischen Bereich weitgehend zu ignorieren. Das hat nicht nur die engagierten Beteiligten frustriert – es hat auch die Chance für eine dauerhafte Verbesserung der Lebenssituation in den dichtbesiedelten Stadtbezirken verspielt. Ökologische und klimagerechte Stadtpolitik konnte bei diesem Bewerbungskonzept mit der Lupe suchen und trotzdem nirgends entdecken“