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Nachrichten Hessen | Bereits im Jahr 1999 wurde das hessische Artenschutzprogramm Europäische Sumpfschildkröte gestartet. Hier setzen sich viele amtliche, aber auch ehrenamtliche Mitarbeiter für den Naturschutz ein. Gemeinsam mit dem Frankfurter Zoo und dem Opel-Zoo in Kronberg werden vom Aussterben bedrohte europäische Sumpfschildkröten gezüchtet, aufgezogen und später ausgewildert. Außerdem gibt es einige Partnerprojekte mit denen eng zusammen gearbeitet wird. Aber auch die Renaturierung wird mit dem Projekt „100 wilde Bäche“ gefördert.


Nachzuchtprogramm entlässt die fünfhundertste Sumpfschildkröte in die Freiheit

Der Staatssekretär des Hessischen Umweltministeriums Oliver Conz berichtet: „Die Sumpfschildkröte ist die einzige Schildkrötenart, die es in Hessen gibt, doch leider ist sie auch vom Aussterben bedroht. Sie ist eine von vielen Arten, die dringend unseren Schutz benötigt.“ Gemeinsam mit den beiden hessischen Zoos in Frankfurt und Kronberg werden im Rahmen eines Nachzuchtprogramms Sumpfschildkröten gezüchtet. An diesem Freitag wurden zwölf Jungtiere im Natura-2000 Gebiet „Nidderauen bei Stockheim“ ausgewildert. Conz erklärt: „Ich freue mich, dass ich das fünfhundertste Jungtier und seine elf Mitstreiter aus dem Nachzuchtprogramm für Sumpfschildktöten in die Freiheit entlassen durfte.“

Ziel des Programms ist es, bis 2028 insgesamt 1000 Schildkröten an verschiedenen Orten in Hessen in die Freiheit zu entlassen. Das Land Hessen hat insgesamt 22 Millionen Euro für den Artenschutz und die Renaturierung bereitgestellt. „Das alles kommt Tieren und Pflanzen in und an unseren Bächen und Flüssen zu Gute und erhält ihre Lebensräume.“ erklärt Oliver Conz. Er berichtet weiter: „Die Klimakrise verschärft den Artenverlust und wir sind gefordert neben Maßnahmen für den Klimaschutz ebenfalls die biologische Vielfalt zu erhalten, die unser aller Lebensgrundlage ist.“

Weitere Auswilderungen sind geplant

Die Europäische Sumpfschildkröte ist europaweit streng geschützt. Durch das Programm konnte der hessische Bestand stabilisiert werden, teilweise hat der Bestand sogar zugenommen. Im Rahmen des Artenschutzprogramms gibt es eine enge Zusammenarbeit mit ähnlichen Projekten in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, der Schweiz und dem Elsass. Gezüchtet werden die Tiere in den beiden hessischen Zoos in Frankfurt und Kronberg, wo sie bis zu ihrer Auswilderung aufgezogen werden. Die Tiere wachsen dort etwa zwei bis vier Jahre auf, bis sie ein gewisses Gewicht erreicht haben. Die ehrenamtliche Projektleiterin Sybille Winkel erklärt, dass noch etwa 100 Tiere der Jahrgänge 2017 bis 2019 in den beiden Zoos leben. Sie werden in die Freiheit entlassen, sobald sie ihr Auswilderungsgewicht erreicht haben. Ziel der Auswilderungen werden die südhessischen Gebiete um die Kühkopf-Knoblochsaue und die Gersprenzaue sein. Aber auch in Gebieten bei Schlitz an der Fulda werden Jungtiere ausgewildert.

Hier wurden bereits Schildkröten ausgewildert:

  • „Untere Gersprenzaue“ im Naturschutzgebiet „Reinheimer Teich“ im Landkreis Darmstadt-Dieburg
  • Naturschutzgebiet „Hölle von Rockenberg“ im Wetteraukreis
  • NATURA-2000-Gebiet „Nachtweid von Dauernheim“ im Wetteraukreis
  • NATURA-2000-Gebiet „Nidderauen bei Stockheim“ im Wetteraukreis
  • Nidda-Knie mit renaturierter Nidda bei Bad Vilbel im Wetteraukreis
  • „Obere und mittlere Fuldaaue“ und Naturschutzgebiet „Breitecke“ im Vogelsbergkreis, Fulda und Kreis Hersfeld-Rotenburg
  • Naturschutzgebiet und NATURA-2000-Teilgebiet „Alte Fulda bei Blankenheim im Kreis Hersfeld-Rotenburg
  • Naturschutzgebiet „Kühkopf-Knoblochsaue“ an drei Standorten im Kreis Groß-Gerau
  • Naturschutzgebiet „Lampertheimer Altrhein“ im Kreis Bergstraße