Annalena Baerbock und Robert Habeck nach Wiederwahl 880x425 1
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Nachrichten Politik | Die politische Stimmung in Deutschland bleibt gegenüber der Vorwoche unverändert. Das RTL/ntv-Trendbarometer verzeichnet für keine Partei Gewinne oder Verluste. Damit bleibt die Union mit derzeit 36 Prozent klar die stärkste politische Kraft im Land, 17 Prozentpunkte vor den Grünen und 20 Prozentpunkte vor der SPD.


Wenn jetzt der Bundestag neu gewählt würde

  • CDU/CSU 36 Prozent (Bundestagswahl 32,9%)
  • SPD 16 Prozent (20,5%)
  • FDP 5 Prozent (10,7%)
  • Grüne 19 Prozent (8,9%)
  • Linke 7 Prozent (9,2%)
  • AfD 9 Prozent (12,6%)
  • 8 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen entspricht mit 23 Prozent in etwa dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).

Kanzlerkandidatur: Habeck vor Baerbock

Falls die Umfragewerte der Grünen auch im nächsten Jahr so hoch sein sollten wie im Moment, wird die Partei mit einem eigenen Kanzler-Kandidaten zur Bundestagswahl antreten müssen. Von den beiden Parteivorsitzenden halten mehr Bundesbürger Robert Habeck als die Co-Chefin Annalena Baerbock für geeignet: 36 Prozent sind für Habeck, 17 Prozent für Baerbock. 47 Prozent haben dazu keine Meinung. Auch unter den Grünen-Anhängern ist die Präferenz für Habeck größer als für Baerbock: 51 Prozent sind für ihn, 24 Prozent für sie.

Aber wäre eine grüne Kanzlerin oder ein grüner Kanzler überhaupt gut für Deutschland? Diese Frage wird lediglich von 29 Prozent der Wahlberechtigten bejaht. 38 Prozent fänden es schlecht, wenn eine Grüne oder ein Grüner ins Kanzleramt einziehen würde. 23 Prozent sind der Auffassung, das wäre ohne besondere positive oder negative Folgen. Zwei Drittel der Grünen-Anhänger (67%) würden eine grüne Kanzlerschaft begrüßen. Außer den eigenen Anhängern würde nur noch eine Mehrheit der 18- bis 29-Jährigen (51%) es gut finden, wenn im Bundeskanzleramt eine Grüne oder ein Grüner regieren würde.



Grüne stärkste Partei?

Daran glaubt nur eine Minderheit im nächsten Bundestag, so hat es die Parteispitze verkündet, wollen die Grünen die Union als stärkste politische Kraft in Deutschland ablösen. Die meisten Deutschen halten das für unrealistisch: 67 Prozent halten es nicht für möglich, dass die Grünen stärkste Partei werden. 28 Prozent glauben, dass die Grünen das schaffen können. Auch von den Anhängern der Grünen sind 46 Prozent skeptisch, 51 Prozent halten das Ziel für erreichbar. Die männlichen Grünen-Anhänger sind besonders optimistisch: 62 Prozent von ihnen glauben daran, dass die Grünen den Aufstieg zur stärksten Partei schaffen können. Die weiblichen Grünen-Anhänger sind nur zu 42 Prozent dieser Meinung.

57 Prozent der Grünen-Anhänger für Beteiligung an Links-Bündnis Derzeit hätten die Grünen nach einer Bundestagswahl zwei Möglichkeiten, mitzuregieren: Als Juniorpartner in einer schwarz-grünen Koalition oder als denkbare stärkste Partei in einem Bündnis mit SPD und Grünen. 48 Prozent der Bundesbürger sind eher dafür, dass die Grünen in eine Koalition mit der CDU/CSU eintreten, 37 Prozent fänden eine Beteiligung an einem Links-Bündnis besser. 49 Prozent der Westdeutschen und 37 Prozent der Ostdeutschen meinen, die Grünen sollten mit der Union regieren, 36 Prozent der Westdeutschen und 45 Prozent der Ostdeutschen sind für ein Zusammengehen mit SPD und Linke.

Die Grünen-Anhänger sind mehrheitlich (57%) für eine Beteiligung „ihrer“ Partei am Links-Bündnis; 39 Prozent würden Schwarz-Grün bevorzugen. Zwei Drittel (66%) der männlichen, aber nur 50 Prozent der weiblichen Grünen-Anhänger sind für das Bündnis mit SPD und Linke. Unter den Anhängern der SPD und der Linke ist die Begeisterung für das so genannte Links-Bündnis größer als bei den Grünen: 76 Prozent der SPD-Anhänger und 88 Prozent der Linke wünschen, dass die Grünen sich für die Dreier-Koalition entscheiden.

Datenbasis:

Die Daten zu den Parteipräferenzen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 24. bis 28. August 2020 erhoben.

2.502 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-2,5 Prozentpunkte. Die Daten zu den Grünen wurden vom 26. bis 28. August 2020 erhoben. Datenbasis: 1.505 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte