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INTERVIEW TEIL 2: Am 9. Januar 2022 wählen die Bürger der Stadt Oppenheim einen neuen Bürgermeister. Jörg Steinheimer geht für die Sozialdemokraten ins Rennen. BYC-News sprach mit dem Bürgermeisterkandidat über Themen, die ihm besonders wichtig sind.


Einsparungen, ohne die Stadt kaputt zu sparen

Wie bei vielen Kommunen in Rheinland-Pfalz sind auch in Oppenheim die Schulden ein großes Thema. Unter anderem hat natürlich auch die Pandemie ein großes Loch in die Stadtkassen gerissen. „Man muss jetzt schauen, wie man weitere Einnahmequellen akquirieren kann und gleichzeitig muss man mit den öffentlichen Einnahmen sparsam haushalten. Was dabei aber nicht passieren darf ist, dass Oppenheim kaputt gespart wird“, so Jörg Steinheimer. Man müsse also einen guten Mittelweg finden, um trotz der Einsparungen voran zu kommen und die Stadtgestaltung voranzutreiben.

„Das gilt in vielen Bereichen angefangen vom Straßenbau bis hin zur Vereinslandschaft, wo natürlich das gesellschaftliche Leben maßgeblich stattfindet. Besonders die Vereine brauchen Unterstützung, während und auch nach der Pandemie. Was die städtischen Finanzen angeht müssen zunächst erstmal einige Gespräche geführt werden, bevor man weiß, in welche Richtung das Ganze überhaupt geht“, erklärt er.

Der Nachwuchs muss gefördert werden

Der Bürgermeisterkandidat betont: „Die Kinder sind unsere Zukunft, weshalb ich einen besonderen Fokus auf den Fachkräftemangel bei den Erziehern legen möchte. Das ist eine Herausforderung, die es unbedingt anzugehen gilt. Da gibt es auf der Ebene der Verbandsgemeinde schon gute Ansätze, wie beispielsweise einen Fachkräfte-Pool, um Ausfälle zu vermeiden. Ich kann mir durchaus vorstellen, das gemeinsam mit einem künftigen Verbandsbürgermeister positiv voranzutreiben“.

Als ehemaliger erster Beigeordneter für Soziales in Oppenheim sei Steinheimer schon früher für die Kindergärten zuständig gewesen und wisse daher, wo die Nöte sind. Er kenne das Metier und kenne daher auch die Möglichkeiten.

„Genauso wichtig ist es mir auch, dass Evangelische Dekanat und das Jugendhaus in Oppenheim weiter zu unterstützen. Eine große Sache, die ja Seitens des Stadtrates schon angeschoben wurde, ist der Skatepark in Oppenheim, wo ich mit den Impfaktionen, die in Oppenheim stattfinden zwei Fliegen mit einer Klappe schlage. Denn damit trete ich nicht nur gegen die Pandemie und für das Impfen ein sondern sorge auch dafür, dass Spenden für die Oppenheimer Tafel beziehungsweise den Skatepark gesammelt werden. Das ist wichtig, weil es natürlich auch im Jugendbereich notwendig ist, Möglichkeiten und Plätze anzubieten, wo sich junge Menschen treffen können ohne, dass sie sich gestört fühlen oder andere zu stören“, so Steinheimer.

Orte der Begegnung für Senioren

Durch die Pandemie sind vor allem Senioren oft sehr einsam. Die Teilnahme am täglichen Leben ist oftmals nicht mehr vollständig möglich. „Es sollten in jedem Fall ehrenamtliche Angebote unterstützt werden, um Senioren persönliche Kontakte zu ermöglichen. Das Altenzentrum der Stiftung Zivilhospital Oppenheim gilt sein Augenmerk außerdem. Als Stadtbürgermeister ist man dort per se auch Vorsitzender des Verwaltungsrates, sodass man auch die Geschicke des Altenzentrums maßgeblich mitgestaltet“, erklärt Jörg Steinheimer, der in seiner beruflichen Vergangenheit bereits als Prokurist eines Altenheims und als Heimleiter tätig war: „Damals habe ich bereits die Verwaltungsaufgaben eines Altenheims kennengelernt. Diese Erfahrung würde ich gerne als Stadtbürgermeister einbringen. Sobald die Pandemie es wieder zulässt ist es für mich daher umso wichtiger, wieder entsprechende Angebote der Begegnung für die Senioren zu schaffen. Zusätzlich ist es natürlich wichtig, die Digitalisierung vorabzutreiben, denn auch das bringt neue Möglichkeiten für Senioren und Andere mit sich. Besonders in der Pandemie, aber auch danach.“

Tourismus und das tägliche Leben unter einen Hut bringen

„Für mich ist es auch wichtig, dass solche Themen wie die Städteförderung, die Kultur und den Tourismus keine sind bei denen ein Kirchturmdenken angebracht ist. Da geht es nicht um schneller, höher weiter, sondern darum, dass man gemeinsam mit der Region für die Region etwas veranstaltet“, betont der Kandidat.

Auf der anderen Seite müsse man auch den Oppenheimer Bürgern die Möglichkeit geben, die Stadt selbst zu erkunden und das tägliche Leben stattfinden zu lassen. „Es bringt also nichts, wenn man einfach nur den Tourismus in Oppenheim fördert in der Hoffnung, dass möglichst viele Touristen in die Stadt kommen, denn dann geht möglicherweise die Lebensqualität der Bürger verloren, weil das tägliche Leben darunter leidet. Die Digitalisierung und innovative Konzepte für smartes Tourismusmarketing bieten hier große Chancen.“, erklärt er.

Der Tourismus sei daher ein Thema bei dem die gesamte Region zusammenarbeiten müsse, um er zu eruieren, was für die Region gut sei und was nicht. „Das wäre auch auf jeden Fall ein Thema, bei dem ich mich freuen würde, das als Stadtbürgermeister angehen zu können“, so Steinheimer dazu.

„Wenn ich als Stadtbürgermeister gewählt werde…“

„Sollten die Bürger mich als neuen Stadtbürgermeister wählen, wäre es mir auf jeden Fall wichtig im ersten Schritt mal das Gespräch mit Walter Jertz zu suchen und zu hören, was so seine letzten Projekte waren, die sich möglicherweise noch nicht in den Akten niedergeschlagen haben. Auch mit der Stadtverwaltung gibt es dann sicherlich noch einige Gespräche zu führen, sodass man dann ein gutes Bild der aktuellen Situation erhält. Erst dann können natürlich weitere Handlungen angestoßen werden“, sagt der Bürgermeisterkandidat abschließend.

„Die Bürgerinnen und Bürger können sich bei mir darauf verlassen, dass Maßnahmen angepackt, Probleme gelöst werden und die Gemeinschaft im Vordergrund steht. So wird es gelingen Vertrauen in Politik und handelnde Personen zu schaffen und zu erhalten“, gibt sich Steinheimer zuversichtlich.