Bus und Bahn sollen für Auszubildende bezahlbar bleiben: Rund 2.370 Azubis im Landkreis Mainz-Bingen sollen das Deutschland-Ticket künftig deutlich günstiger nutzen können – im besten Fall sogar zum halben Preis. Konkret würde das bedeuten: 31,50 Euro pro Monat für Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dafür setzt sich jetzt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit einem klaren Appell an die Landesregierung Rheinland-Pfalz ein.
Hintergrund ist die geplante Preiserhöhung des Deutschland-Tickets von derzeit 58 auf 63 Euro pro Monat ab Januar. „Für Auszubildende ist das eine ordentliche Stange Geld“, betont Guido Noll, Geschäftsführer der NGG Darmstadt und Mainz. Gerade junge Menschen in der Ausbildung müssten täglich mobil sein – sowohl für den Weg zum Ausbildungsbetrieb und zur Berufsschule als auch in der Freizeit.
NGG fordert „D-Ticket light“ für Auszubildende
Die NGG Darmstadt und Mainz fordert deshalb ein „D-Ticket light“ für Azubis in Rheinland-Pfalz. Ziel sei es, Auszubildende im Landkreis Mainz-Bingen und in der gesamten Region mobil zu halten, ohne den Geldbeutel übermäßig zu belasten, so Noll. Als Vorbild nennt die Gewerkschaft das Bundesland Niedersachsen.
„In Niedersachsen haben Auszubildende die Chance, das Deutschland-Ticket für die Hälfte zu bekommen – vorausgesetzt, auch die Arbeitgeber beteiligen sich“, erklärt der NGG-Geschäftsführer. Dort übernimmt das Land zunächst 20 Prozent der Ticketkosten, was aktuell 12,60 Euro pro Monat entspricht.
Modell Niedersachsen: Ticket für 31,50 Euro
Beteiligen sich Arbeitgeber in Niedersachsen zusätzlich mit 25 Prozent des Ticketpreises – also mit weniger als 16 Euro im Monat –, erhöht auch das Land seinen Anteil auf 25 Prozent. Das Ergebnis: Das Deutschland-Ticket kostet für Auszubildende und junge Menschen im Freiwilligendienst nur noch 31,50 Euro pro Monat – exakt die Hälfte des regulären Preises. Guido Noll spricht von einem „echten Mobil-Deal für Azubis“.
Appell an Landesregierung und Arbeitgeber
Die NGG fordert die Landesregierung in Mainz auf, dieses Modell „eins zu eins auch in Rheinland-Pfalz umzusetzen“. Neben den Landtagsabgeordneten sollen sich auch die Arbeitgeber im Landkreis Mainz-Bingen aktiv für eine schnelle Einführung eines vergünstigten Deutschland-Tickets für Auszubildende einsetzen.
„Es braucht jetzt ein klares Signal, damit Azubis in Rheinland-Pfalz möglichst rasch ein Deutschland-Ticket zum halben Preis bekommen“, so Guido Noll. Ein solches Angebot würde nicht nur die Mobilität junger Menschen stärken, sondern auch Ausbildung und Fachkräftesicherung in der Region nachhaltig unterstützen.





