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Rheinland-Pfalz überspringt im Corona-Fahrplan einen Schritt. Schon am Montag wird der dritte Schritt gegangen, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer mitgeteilt hat. Das bedeutet, die Geschäfte dürfen wieder öffnen, ebenso Museen, Zoos und botanische Gärten. Kontaktfreier Sport darf wieder stattfinden. Draußen und mit bis zu zehn Teilnehmern. Allerdings steht alles unter Vorbehalt.

Das rheinland-pfälzische Kabinett hat heute getagt. Danach ist Ministerpräsidentin Malu Dreyer an die Presse gegangen und hat verkündet: „Rheinland-Pfalz liegt nun in Folge sieben Tage unter der Inzidenz von 50.“ Das bedeute, entsprechend den Ergebnissen der Ministerpräsidentenkonferenz vom Mittwoch, könne Rheinland-Pfalz bereits am Montag den dritten Öffnungsschritt gehen.

Entscheidend bleibt die Inzidenz. Das ist die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen und bezogen auf 100 000 Einwohner. Liegt eine Stadt oder ein Kreis unter der Inzidenz 50, darf sie den Öffnungsschritt mitgehen. Überschreitet sie ihn, muss sie im Öffnungs-Leiterspiel wieder zurück.

Rheinhessen ist bei Öffnungen dabei

Mainz, Bad Kreuznach, Mainz-Bingen und Alzey-Worms liegen unter dieser 50er-Grenze. Sie dürfen also die Öffnungsschritte am Montag mitgehen: Geschäfte des Einzelhandels dürfen öffnen. Je nach Geschäft darf ein Kunde pro zehn oder 20 Quadratmeter ins Geschäft.

Auch Musseen, Zoos, Galerien und botanische Gärten dürfen wieder öffnen. Sport ist draußen mit bis zu zehn Teilnehmern möglich. Allerdings nur draußen und auch nur kontaktfreier Sport.

Liegt eine Stadt oder ein Kreis bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100, gelten dort schärfere Regeln. Dann darf der Einzelhandel nur Kunden mit Termin reinlassen. Museen und andere öffentliche Richtungen dürfen ebenfalls nur angemeldete Besucher empfangen. Sport wäre draußen nur möglich für bis zu fünf Teilnehmern aus zwei Haushalten.

Und auch das steht unter einem Vorbehalt, sagt Dreyer: Steigen die Werte landesweit über 50, gelten wieder die Regeln, wie sie heute in Kraft sind. Wobei Städte und Kreise, die dann trotzdem unter dem Wert 50 liegen, selbst entscheiden dürfen.

Über 400 Schnelltest-Stellen eingerichtet

Die Öffnungen werden durch Schnelltests begleitet. So soll der Handel eigene Tests aufbauen. Aber auch das Land liefere seinen Beitrag. Schon jetzt gebe es in Rheinland-Pfalz über 400 Stellen, teilt Dreyer mit. Für diese hätten sich rund 3700 Helfer gemeldet. Vor allem aus Einrichtungen wie THW oder Feuerwehr.

Auf Nachfrage sagte Dreyer, dass es durchaus zu „Reisetourismus“ kommen könne. Also Einwohner aus einem Kreis mit geschlossenen Geschäften zum Einkaufen in einen Kreis mit geöffneten Geschäften fahren. Dreyer appellierte an die Bürger, das nicht zu tun. Aber es sei im Rahmen der Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz eben nicht zu vermeiden. Die Situation werde sich bundesweit so abspielen. Allerdings griffen weiterhin die Hygieneregeln und die Behörden würden darauf achten, diese einzuhalten.

Eine Nachfrage stellt ein Journalist: Sei denn nicht mit einer steigenden Inzidenz zu rechnen, wenn die Zahl der durchgeführten Tests deutlich steige? Dreyer weicht dieser Frage aus: Wenn die Inzidenz steige, müsse halt darauf reagiert werden. Das sei halt so.