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Homburg. Eigentlich sind Homburg und Zweibrücken friedliche Nachbarn. Doch an diesem Donnerstag könnte eine neue Rivalität entstehen. Denn dann feiert das katholische Saarland Mariä Himmelfahrt.

Die nicht ganz so gläubigen saarländischen Einwohner nutzen Mariä Himmelfahrt gerne für Einkaufstouren zum rheinland-pfälzischen Nachbarn – vor allem die Zweibrücker Innenstadt profitierte davon. Doch dieses Jahr hält Homburg dagegen: mit einem verkaufsoffenen Feiertag.

Das „Homburger Feiertags Shopping“ beginnt um 13 Uhr. Die Geschäfte haben dann bis 18 Uhr geöffnet. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm: Auf dem Christian-Weber Platz steht laut Gewerbeverein Homburg eine „große Kids-Fun-Area mit XXL Hüpfburg und Wasser-Laufball“.

Obendrein gibt der Schorsch Autogramme – ihn kennen seine Fans vom YouTube-Kanal „Ungekocht genießbar“. Zudem treten Straßenmusiker auf und „Street Food“-Köche bauen ihre Stände entlang den Einkaufsstraßen auf. Um 20 Uhr endet dann das Programm mit einer Generalprobe des Homburger Sinfonieorchesters. Unter der Leitung von Jonathan Kaell probt es ab 20 Uhr auf dem Marktplatz für das Klassik Open-Air-Konzert „Phantastische Reisen“, das am Tag darauf stattfindet..

Einkaufstourismus hat Tradition

Die Stadt hat angekündigt, für ausreichend Parkplätze sorgen zu wollen. So sei die Tiefgarage der HPS unterhalb des Talzentrums von 12 bis 19 Uhr geöffnet.

Mariä Himmelfahrt ist ein katholischer Feiertag. Laut der Deutschen Bischofskonferenz hat das Saarland den höchsten Anteil an Katholiken in der Bevölkerung: 56,8 Prozent. Das Bistum Speyer hat sich zwar gegenüber der Nachrichtenagentur DPA kritisch über den verkaufsoffenen Feiertag geäußert – sich aber in der Wortwahl zurückgehalten.

Die Homburger Innenstadt kann den zusätzlichen Schub am Feiertag gut gebrauchen. Denn nicht jedem Geschäft gelingt es, dem Druck der Online-Konkurrenz und den Folgen des Bevölkerungsrückgangs zu widerstehen.

Einkaufstourismus zwischen Homburg und Zweibrücken hat eine lange Tradition. In den 50er Jahren verlief hier die Staatsgrenze zwischen dem Saarland und dem Reich. Vor allem die Saarländer kamen zum Schmuggeln nach Zweibrücken. Hier gab es in Sachen Textilien niedrige Preise und eine große Auswahl, von denen sie in Homburg nur träumen konnten – seinerzeit.