Schimmel an Wänden und Decken ist kein seltenes Problem. Und er hat nichts mit Unsauberkeit zu tun. Auch in den gepflegtesten Haushalten kann er entstehen. Das kann verschiedene Ursachen haben. Aber in jedem Fall ist schnelles Handeln gefragt, denn je länger man wartet, desto größer und kostspieliger der Schaden. Und nicht zuletzt kann auch die Gesundheit deutlich in Mitleidenschaft gezogen werden.

Insbesondere während der Heizperiode im Herbst und Winter steigt die Gefahr der Schimmelbildung. Tipps zum richtigen Verhalten geben deshalb unter anderem die Schimmelexperten der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Früherkennung ist wichtig

Schimmel kann sich überall dort ansiedeln, wo er einen geeigneten Nährboden in Form organischer Materialien (z. B. Holz oder Tapeten) und dauerhaft genug Feuchtigkeit vorfindet. In Wohnräumen können bauliche Mängel, aber auch Fehlverhalten beim Heizen und/oder Lüften die Entstehung begünstigen.

Wird der Befall schnell erkannt, kann er zügig behoben werden und der Aufwand bleibt überschaubar. Genau das ist aber laut Schimmelexperten häufig ein Problem. Denn oft beginnt Schimmelbefall an verdeckten Stellen, etwa hinter Tapeten, Fußleisten oder Möbeln, wo er über längere Zeit tief in die Bausubstanz eindringen und sich festsetzen kann. Breitet sich der Schimmel unbemerkt über einen halben Quadratmeter hinaus aus, hilft oft nur noch die fachkundige Sanierung.

Entsprechend wichtig ist die Früherkennung. Warnzeichen können Feuchtigkeitsflecken an Wänden, Decken oder Möbeln, aber auch ständig beschlagene Fenster sein. Ein muffiges Raumklima kann auf Schimmelbefall hinweisen. Im Verdachtsfall kann ein Schimmeltest Aufschluss geben. Schimmeltests können direkt an Wänden und Decken durchgeführt werden. Aber auch die Raumluft kann auf Sporenbelastung getestet werden. So kann auch ein unsichtbarer, unentdeckter Befall identifiziert werden. Überdies lässt sich durch Labortests die Art des Schimmels bestimmen. Das hilft nicht nur bei der fachgerechten Beseitigung, sondern gibt auch Aufschluss darüber, wie hoch die Gefahr für die Gesundheit der Bewohner ist. Je nach Schimmelart und Sporenbelastung kann das Gefahrenpotenzial unterschiedlich ausfallen.

Wird ein Schimmelbefall festgestellt, muss zunächst die Ursache identifiziert und beseitigt werden. Von der eigenhändigen Beseitigung von größeren Schimmelschäden wird im Allgemeinen abgeraten. Sie ist bei nicht fachkundigem Vorgehen selten nachhaltig erfolgreich und zudem mit Gesundheitsgefahren verbunden, wenn keine geeigneten Schutzmaßnahmen ergriffen werden.

Verbraucherzentrale rät zu Prävention

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz rät beim Thema Schimmel zu umsichtiger Prävention. Regelmäßige Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen wirken vorbeugend gegen Schimmelbildung durch bauliche Mängel oder Schäden. Treten sie doch einmal auf und es kommt zu Feuchtigkeitsschäden, sollten diese schnellstmöglich und fachgerecht behoben werden.

Oft entsteht Schimmel aber auch einfach durch unvorteilhaftes Verhalten der Bewohner. Regelmäßiges Stoßlüften ist wichtig, um die Luftfeuchtigkeit in Räumen niedrig zu halten. Das gilt insbesondere nach dem Duschen oder Kochen oder wenn in Innenräumen Wäsche getrocknet wird. Hilfreich kann ein Hygrometer sein. Das misst die Luftfeuchtigkeit und ist günstig in Baumärkten erhältlich. Liegt die Luftfeuchtigkeit über 50 %, ist das Lüften sinnvoll.

Zu viel Sparsamkeit beim Heizen kann sich ebenfalls negativ auswirken. Unter 16 Grad sollte die Temperatur deshalb auch in wenig genutzten Räumen nicht sinken.
Außenwände sind von Schimmel besonders häufig betroffen. Sie sollten möglichst nicht durch Möbel verdeckt werden.

Weitere Informationen und AnsprechpartnerInnen finden Interessierte und Betroffene bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen oder beim Landesnetzwerk Schimmelberatung.

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