Neun Stabbrandbomben gefunden

Ein Archäologe hat am Sonntag (12. März 2023) einen Polizeieinsatz ausgelöst, als dieser einen Fund von neun Stabbrandbomben auf einem Feld in der Lise-Meitner-Straße in Rüsselsheim am Main meldete.

Kampfmittelräumdienst im Einsatz

Die Polizei Südhessen sperrte den Bereich umgehend großräumig ab und verständigte den Kampfmittelräumdienst. Die Experten nahmen die Stabbrandbomben mit und kümmerten sich um die fachgerechte Entsorgung. Die Stabbrandbomben stammen vermutlich aus dem Zweiten Weltkrieg, als das Gebiet in und um Rüsselsheim intensiv bombardiert wurde.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass auch heute noch Kampfmittel gefunden werden, die nicht detoniert sind. In diesem Zusammenhang appelliert die Polizei an die Öffentlichkeit, bei einem Fund von Munition, Granaten oder anderen Kampfmitteln keinesfalls selbst aktiv zu werden. Die Gegenstände sollten nicht in die Hand genommen und auch nicht zur Polizei gebracht werden. Stattdessen sollten die Gegenstände an Ort und Stelle belassen werden. Jede Bewegung könnte den Zündmechanismus aktivieren und somit zu einer gefährlichen Situation führen.

Die Polizei weist auch darauf hin, dass das Aufheben von Kampfmitteln nicht nur gefährlich, sondern auch strafbar ist. Werden Kampfmittel gefunden, sollte umgehend die Polizei verständigt werden. Diese leitet dann die notwendigen Maßnahmen ein, um eine Gefährdung der Bevölkerung auszuschließen.

Was sind Stabbrandbomben?

Stabbrandbomben, auch als Brandstab- oder Brandbombe bezeichnet, sind eine Art von Brandmunition, die im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Sie bestehen aus einem Metallstab, der mit einer brennbaren Mischung aus Magnesium und anderen chemischen Stoffen beschichtet ist. Wenn die Bombe auf den Boden fällt oder explodiert, brennt der Metallstab langsam ab und setzt dabei eine sehr hohe Temperatur frei, die in der Lage ist, selbst schwere Bausubstanz wie Beton oder Stahl zum Schmelzen zu bringen.

Die Stabbrandbomben wurden in großen Mengen eingesetzt, um große Flächen und Gebäude in Brand zu setzen und so die Infrastruktur des Feindes zu zerstören. Aufgrund ihrer hohen Brenntemperatur und ihrer Zerstörungskraft waren sie eine gefährliche Waffe im Krieg und stellen auch heute noch eine Bedrohung dar, wenn sie nicht ordnungsgemäß entschärft und entsorgt werden.

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