Arbeitseinsatz des NABU in Riedstadt-Crumstadt | Foto: BYC-News | Chiara Forg

Am Samstagvormittag (11. März 2023) um 10:00 Uhr trafen sich Mitglieder des NABU im Riedstädter Stadtteil Crumstadt an dem Flatterturm auf dem Gelände der alten Kläranlage. Dort haben die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des NABU Kreisverband Groß-Gerau sechs Doppel-Schwalbennester mit Kotbrettern montiert. BYC-News war vor Ort.

Das Gelände entwickelt sich dank dem NABU immer mehr zum Paradies für Tiere

„Wir sind hier auf dem Gelände der alten Kläranlage, wo wir nun nach dem Winter an unserem Projekt ‚Flatterturm Crumscht‘ weiterarbeiten. Heute hängen wir deshalb sechs Doppel-Schwalbennester auf, um den Schwalben, die im April kommen werden, einen Unterschlupf anbieten zu können“, berichtet Ilka Linke vom NABU vor Ort gegenüber BYC-News.

Das umzäunte Gelände auf dem der Flatterturm steht, darf vom NABU mitgenutzt werden. Bereits in der Vergangenheit wurde dort Vieles für den Naturschutz getan. An dem Flatterturm selbst wurden bereits in der Vergangenheit eine Schleiereulenkiste angebracht. Auch Steinkäuze, Fledermäuse und Mauersegler können dort Unterschlupf finden. Außerdem wurde auf dem Gelände eine Eidechsenburg eingerichtet und ein Wiedehopfkasten und Nisthilfen für Kleinvögel montiert.

Alle Helfer packten am Samstagvormittag mit an und sorgten dafür, dass der Arbeitseinsatz erfolgreich verlief und die Schwalbennester am Schluss alle bereit für ihre neuen Bewohner waren.

Das Anbringen von Schwalbennestern kann dazu beitragen, ihre Populationen zu erhöhen

Wenn genügend Nistplätze zur Verfügung stehen, können Schwalben sich erfolgreich vermehren und ihren Bestand stabilisieren. Überall dort, wo Schwalben zu wenig Lehmboden für den Nestbau finden, freuen sie sich deshalb auch über Kunstnester. Bringen Sie die Kunstnester dort an, wo die Schwalben bauen würden: so für Mehlschwalben geschützt an Gebäuden unter dem Dachgiebel, an Garagen oder Stallungen in mindestens 2,5 Meter Höhe. Rauchschwalben mögen zugluftfreie, möglichst halbdunkle Räume wie in Ställen oder Scheunen.

„Natürlich machen Schwalben auch Dreck. Wer sich daran stört, kann unter den Schwalbennestern ein Kotbrett anbringen, sodass der Boden von dem Dreck verschont bleibt. Wichtig hierbei ist ein Abstand von rund 30 Zentimetern zwischen Nest und Brett. Zum einen brauchen die Schwalben Platz zum Anfliegen, zum anderen verhindert der Abstand, dass sich natürliche Feinde auf das Brett setzen und die Tiere in den Nestern töten“, erläutert Ilka Linke.

Wer selbst auf seinem Grundstück ein Heim für Schwalben schaffen möchte, braucht dazu also nicht viel. Neben der Tatsache, dass man etwas Gutes für die Umwelt und die Tiere tut, kann man gleichzeitig auch im Sommer die beeindruckenden Tiere aus der Nähe beobachten und viel über ihre Verhaltensweisen lernen.

Mehr über den NABU Kreisverband Groß-Gerau:

Der NABU Kreisverband Groß-Gerau setzt sich auf vielfältige Weise für die Natur ein. Zu ihrer Arbeit gehören praktische Maßnahmen wie Landschaftspflege genauso dazu wie zu Vorträgen einladen oder gemeinsam auf Exkursionen die Natur kennen lernen. Ein großer und sehr zeitintensiver Teil der Arbeit des Kreisverbandes besteht unter anderem in fachlichen Stellungnahmen bei Eingriffen in die Natur.

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