Winkelspinnen, groß, dunkel, langbeinig und behaart. Fast jeder ist in Wohnung oder Keller irgendwann schon mal der Großen Winkelspinne begegnet. Tagsüber verharrt sie oft stundenlang regungslos in ihrer trichterförmigen Wohnröhre, die sich in Ecken und Winkeln menschlicher Behausungen befindet.

Ist die Winkelspinne gefährlich?

Obwohl die Große Winkelspinne, wissenschaftlich Tegenaria atrica oder Eratigena atrica genannt, weder giftig noch gefährlich ist, haben viele Menschen aufgrund ihres Anblicks ein verleidetes Verhältnis zu Spinnen. Mit einer Körperlänge von 10 bis 16 Millimetern (ohne Beine) und einer Beinspannweite von bis zu zehn Zentimetern löst sie oft Abneigung aus, wenn sie sich kontrastreich vor dem kalkweißen Hintergrund von Waschbecken oder Badewannen abhebt. Solch ein Anblick weckt auch die Schreckensfantasien arachnophober Menschen. Obwohl ihr Biss spürbar wäre, hat er keine bleibenden Wirkungen.

Der Name Tegenaria atrica bedeutet wörtlich übersetzt „Schwarze Dachspinne“. Während des Wachstums zeigt die Große Winkelspinne eine tief dunkelbraune bis schwarze Färbung, besonders vor der Häutung. Die Tegenaria-Arten sind anhand der typischen Bauweise ihrer Netze zu erkennen, neben ihren langen, kräftigen und behaarten Beinen. Über dem trichterförmigen Schlupfwinkel weben sie ein Deckennetz aus mehreren Lagen von Fangfäden, in denen sich ihre Beutetiere verfangen.

Was frisst die Winkelspinne?

Die Große Winkelspinne ernährt sich hauptsächlich von Insekten und Asseln. Die Borsten und feinen Härchen an ihren Beinen und ihrem Körper sind wichtige Sinnesorgane, mit denen sie selbst geringste Erschütterungen und Schall wahrnimmt. Wenn ein Beutetier in das Fangnetz aus mehreren Lagen von Fangfäden gerät, nimmt die Winkelspinne die durch die Bewegung verursachten Schwingungen wahr. Anschließend läuft sie blitzschnell zum Fang, beißt zu und injiziert dabei etwas Gift, um das Tier zu lähmen. Nach mehreren Bissen kann sie auch größere Beute überwältigen und in Sicherheit ihrer Wohnröhre verzehren.

Welche Winkelspinnen gibt es?

Es gibt in Deutschland zehn verschiedene Arten von Winkelspinnen, darunter die Mauerwinkelspinne (T. parietina), welche größer als die Große Winkelspinne ist und seltener vorkommt. Eine weitere Art ist die weltweit verschleppte Hauswinkelspinne (T. domestica), die aufgrund ihrer Lebensweise in Häusern verbreitet ist, sowie die ausschließlich in natürlichen Lebensräumen lebende Feldwinkelspinne (T. agrestis). Die Große Winkelspinne wurde auch nach Nordamerika verschleppt, ist jedoch ursprünglich nur in Europa und den angrenzenden Gebieten beheimatet.

In freier Natur lebt die Winkelspinne eher am Boden und bevorzugt Verstecke unter Steinen, Baumwurzeln, in hohlen Bäumen oder unter Böschungen. Im Siedlungsbereich sucht sie sich gerne geschützte und regenfreie Schlupfwinkel an Efeu bewachsenen Hausmauern, in Gartenhäuschen, Garagen oder auch in nicht zu trockenen Kellern.

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