070223 Erdbebenhilfe IMG 3447
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Mittlerweile mehr als 11.000 Tote, Tausende Verletzte und Verschüttete, Häuser in Trümmern, Schuttberge und winterliches, eiskaltes Wetter: Im Süden der Türkei und in Teilen Syriens ist das Leid nach der Erdbebenkatastrophe unermesslich. Das Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit macht sich breit – aber es soll nicht die Überhand gewinnen. Viele Menschen, auch im Kreis Groß-Gerau, werden aktiv, um den Betroffenen zu helfen. Erste Hilfstransporte sind längst unterwegs.

Spende aus dem Katastrophenschutzlager

Aus dem Katastrophenschutzlager des Kreises stammen Hunderte warmer Decken, die am Dienstag gespendet wurden und Teil eines Lkw-Transports sind, den Kamil Özer und weitere Privatleute mit organisieren. Der Mitarbeiter des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen kennt Mehmet Cakmak, der bis vor Kurzem die ärztliche Leitung der Impfambulanzen des Kreises innehatte und davor im Impfzentrum in Groß-Gerau gearbeitet hatte. Der Arzt vermittelte die Spende warmer Jacken mit dem Aufdruck Impfzentrum Kreis Groß-Gerau – für die es nun keine Verwendung mehr gibt – sowie von Gegenständen des medizinischen Bedarfs. Die Kartons wurden ebenfalls am Dienstag aus dem Materiallager beim Landratsamt geholt und an die türkischen Helfer für den Lkw-Konvoi übergeben.

Kreisbrandinspektor Friedrich Schmidt half nicht nur bei der Organisation der Spendenübergabe

Er hatte auch Kontakt mit dem Technischen Hilfswerk (THW). Vom THW-Kreisbeauftragten Günther Steinmüller erfuhr er, dass zum einen die SEELift-Einheit (Schnell-Einsatz-Einheit für Logistikabwicklung im Lufttransportfall), die logistische Aufgaben bis zum Flughafen übernimmt, in Aktion getreten ist. Zudem sind zwei Helfer des THW Rüsselsheim mit der Schnellen Einsatzeinheit Bergung Ausland (SEEBA) unterwegs in die Türkei, wie auch Peter Münch, Ortsbeauftragter des THW Rüsselsheim, bestätigte.

„Wir sind in Gedanken bei den Menschen in der Türkei und in Syrien. Wir empfinden große Trauer und Mitgefühl“, sagt Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan. „Der Kreis dankt allen, die jetzt ihre Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit unter Beweis stellen, und unterstützt dort, wo er kann. Unser aller Hilfe wird angesichts des Ausmaßes der Katastrophe bestimmt noch lange Zeit nötig und willkommen sein.“