Ginsheim Gustavsburg 35
Ginsheim Gustavsburg 35
Die Stadtverwaltung lädt interessierte Bürger dazu ein, dabei zu sein, wenn am Freitag, den 12. Mai, die ersten „Stolpersteine“ in Ginsheim-Gustavsburg verlegt werden. Diese sollen in Erinnerung an fünf ausgewählte Opfer aus der Zeit des Nationalsozialismus in die Bürgersteige vor den Häusern, in denen die Opfer zuletzt gelebt haben, eingesetzt werden.

Gedenkveranstaltung für die Opfer

Zum Auftakt der Verlegung findet auf dem Platz in der Rheinstraße/Ecke Frankfurter Straße in Ginsheim eine rund halbstündige Gedenkveranstaltung statt, bei der der Bürgermeister Thorsten Siehr als Redner auftritt. Als Referent ist Walter Ullrich, Vorsitzender des Fördervereins Jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau, eingeladen. Stadtschreiber Hans-Benno Hauf stellt die Persönlichkeitsbilder der Opfer vor, für die er im Vorfeld des Projekts eingehende Recherchen betrieben hat. Ein Quartett des Evangelischen Posaunenchors Ginsheim umrahmt die Gedenkstunde musikalisch.

Parallel zu der Veranstaltung verlegt der Künstler Gunter Demnig von der gleichnamigen Stiftung in der Rheinstraße 37, direkt gegenüber dem Platz, zwei Stolpersteine für die jüdischen Opfer, Erna Wiesenfeld und Julius Israel Wiesenfeld. Im Anschluss erfolgt nacheinander die Verlegung an zwei weiteren Orten in Ginsheim, zuerst in der Friedrich-Ebert-Straße 18, für den politisch Verfolgten Otto Wanner, danach in der Mainzer Straße 50 für den ebenfalls politisch verfolgten Hans Rauch. In der Mierendorffstraße 4 in Gustavsburg wird für Maria Frida Bremser, geborene Ott, ein Stolperstein gesetzt. Sie war der NS-Euthanasie zum Opfer gefallen.

Die Opfer werden zudem durch Gedichte gewürdigt, die der Germanist Thomas Adamczak auswählt und an den Verlegungsstellen jeweils vorträgt. Die Verlegung der „Stolpersteine“ soll an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern und dazu beitragen, dass ihr Schicksal nicht in Vergessenheit gerät.

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