pressefoto jens spahn
pressefoto jens spahn

Auf einer Pressekonferenz am Freitag (26. November 2021) erklärten Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und RKI-Chef Lothar Wieler, wie ernst die Corona-Lage sei und forderten schnelle Konsequenzen.


„Es braucht deutlich mehr Kontaktbeschränkungen“

Spahn erklärte: „Es ist mittlerweile halb eins, aber der Weckruf ist noch immer nicht überall angekommen.“ Weiter appellierte er: „Die Zahl der Kontakte muss runter, deutlich runter. Es braucht deutlich mehr Kontaktbeschränkungen.“

Aus diesem Grund forderte Spahn „mindestens das Absagen von Großveranstaltungen und Feiern“. Außerdem müsse es eine weitere Sitzung der Ministerpräsidenten geben, denn „die letzte war drei Wochen zu spät.“

RKI-Chef: „Wir stehen an einer Kreuzung“

RKI-Präsident Wieler betonte in seiner Rede die drohende Überlastung von Intensivbetten. Aktuell würden mehr als 4000 Covid-Patienten intensivmedizinisch behandelt und die Zahlen steigen in allen Bundesländern, erklärte er. Innerhalb von lediglich sieben Tagen seien rund 2.000 Patienten erstmalig auf einer Intensivstation aufgenommen worden. Etwa 85 Prozent aller Intensivpatienten benötigen eine Form der Beatmung. Zudem seien die meisten der Corona-Patienten auf Intensivstationen zwischen 50 und 79 Jahre alt, berichtet Wiehler.

Was die drohende Überlastung angeht, erklärte er: „Wir stehen an einer Kreuzung. Wir haben eine Wahl: Wir können den Weg wählen, der ins Chaos führt und zu einem schlechten Ende“ Oder aber den Weg, der das Gesundheitssystem entlastet und vielleicht ein friedliches Weihnachtsfest ermögliche. Er mahnte: „Wir können schwere Verläufe, die Überlastung der Kliniken und Todesfälle nur dann verhindern, wenn wir verhindern, dass sich Menschen anstecken“

Appell des Gesundheitsministers

Jens Spahn mahnte, dass man diese Welle jetzt sofort stoppen müsse: „Sonst erleben wir genau das, was wir immer vermeiden wollten: eine Überlastung des Gesundheitssystems.“ Je länger man das nun laufen lasse, umso dramatischer werden am Ende die notwendigen Maßnahmen sein

Alle hätten sich einen anderen Winter erhofft, dafür hätte man allerdings „deutlich früher gegensteuern müssen“, kritisiert er.

Spahn appelliert und fordert: „Massive Einschränkung von Kontakten. Und wenn regional erforderlich, dann eben auch eine vollständige.“ Es brauche jetzt das klare Signal: „Es ist ernst, Leute.“