„Pleitewelle im Einzelhandel“, „Wird 2021 ein Jahr der Pleiten?“, „Das Aus von bis zu 50.000 Geschäften“ – die Nachrichten zum deutschen Einzelhandel hätten in den letzten Monaten und Jahren oft kaum bedrückender sein können. Eine Welle der Ladenschließungen wurde prophezeit, tote Innenstädte, manche sprachen gar vom „Ende des Einzelhandels“. Aber wie dramatisch war 2021 für den Einzelhandel in Frankfurt wirklich? Dieser Frage werden wir im folgenden Bericht gründlich erläutern.

So lief es 2021 für Frankfurts Einzelhandel

Zunächst einmal gilt es zu sagen, dass die aktuelle Lage in Frankfurt deutlich besser ist als vor einem Jahr noch prophezeit. Zu „toten Innenstädten“ und „Pleitewellen“ ist es auch 2021 nicht gekommen. Dennoch steht zweifellos fest, dass sich der Einzelhandel anpassen muss, um zu überleben.

Viele Großunternehmen, wie etwa Saturn und Mediamarkt (beide gehören zum Konzern Cecononmy), haben im Laufe des Jahres die Zahl Ihrer Filialen reduziert. Auch das Traditionsunternehmen Karstadt befindet sich derzeit in einer existenziellen Krise und könnte bald für immer aus den deutschen Innenstädten verschwinden. Klar ist, dass diese Probleme auch an Frankfurt nicht spurlos vorbeigegangen sind.

Ein gutes Beispiel dafür: Die bekannte Karstadt-Filiale auf Frankfurts Einkaufsstraße „Auf der Zeil“. Hier erfolgte schon zu Beginn des Jahres die Entscheidung zur baldigen Schließung. Traurig ist das vor allem, weil es die Filiale bereits seit über 100 Jahren gibt und es daher wohl keine Übertreibung ist zu behaupten, das mit der Schließung auch ein Stück Frankfurter Stadtgeschichte verloren geht.

Ein weiteres prominentes Opfer der aktuellen Wirtschaftsmisere ist das Frankfurt Traditionshotel „Hessischer Hof“, welches nach beeindruckenden 68 Jahren Insolvenz anmelden musste. Selbst prominente Gäste wie den Dalai Lama durfte das Haus in seiner langen Geschichte bereits unterbringen. Was mit dem Hotel und dem ansehnlichen Grundstück nach der Schließung geschehen wird, ist dabei noch völlig unklar.

Unternehmen müssen sich anpassen, um zu überleben

Jede große Krise stellt gleichzeitig auch eine enorme Chance dar. Die Unternehmen, die sich heute erfolgreich transformieren können, haben langfristig die Chance, profitabler denn je zu werden. Für den Einzelhandel bedeutet dies heute vor allem das Angebot der Services im Internet. Mit einem einfachen Online-Shop aber ist es definitiv nicht getan.

Laut des CEOs von AWISEE ist heute vor allem das Online-Marketing wichtig, um sich erfolgreich online zu etablieren: „Die meisten kleineren Unternehmen scheitern heute daran, Ihre Angebote richtig zu vermarkten. Seine Dienstleistungen und Produkte online verfügbar zu machen, reicht nicht um der Krise zu entgehen. Es kommt darauf, auch moderne Marketingmethoden anzuwenden. Was bringt ein Online-Shop, den man mit einer einfachen Google-Suche nicht finden kann, weil er erst auf Seite 2 der Ergebnisse angezeigt wird? Genau dabei helfen moderne Marketingunternehmen.“

Frankfurter Start-ups gehen mit gutem Beispiel voran

Wie man das Internet richtig nutzt, zeigen die vielen erfolgreichen Frankfurter Start-ups. Ein gutes Beispiel dafür ist etwa Oatsome, ein Unternehmen, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, aus Smoothies echte Mahlzeiten zu machen. Über 400.000 Kunden hat das Unternehmen heute und der Grund dafür ist nicht zuletzt die fantastische Marketing-Strategie des Unternehmens welche sich ganz gezielt per Sozialen Medien an die Zielkundschaft richtet.

Auch das Frankfurt Matratzenunternehmen Emma macht vor, wie man ein eigentlich so konventionelles Produkt wie eine Matratze online vermarktet. Sucht man zum Beispiel nach dem doch sehr allgemeinen Produkt „Matratze“, taucht die Website von Emma als einer der ersten Treffer auf. Natürlich ist der Erfolg des Unternehmens auch auf das tolle Produkt selbst zurückzuführen, dennoch wird auch hier deutlich, wie wichtig Themen wie die Suchmaschinenoptimierung heute sind.

Was bringt die Zukunft für Frankfurts Innenstädte?

Frankfurt wird auch in Zukunft lebendige Innenstädte bieten. Auch wenn sich die Zahl der Geschäfte auch in Zukunft eher reduzieren wird, ist dies nicht unbedingt als ein Nachteil zu betrachten. Die Städtelandschaft hat sich schon immer gewandelt. Denkbar wäre zum Beispiel, dass einige der geschlossenen Ladenlokale bald durch innovativere Geschäfts ersetzt werden, die den Gang durch die Innenstadt viel interessanter machen.